Langendreer. . 250 Gymnasiasten der Lessing-Schule streiften durch Langendreer, befreiten den Stadtteil vom Müll und waren überrascht, was sie da so alles fanden . . .

„Da liegt schon wieder etwas“, ruft Emma (10) ihren Mitschülern der 5b zu. Schon ist sie im Gebüsch verschwunden, um das Grün von dem Unrat zu befreien. Ab damit in einen der blauen Säcke, von denen die Klasse schon auf den ersten knapp 300 Metern, die sie gerade mal von der Lessing-Schule entfernt sind, vier gefüllt haben. Und das in noch nicht einmal einer Stunde.

Die insgesamt 250 Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums von der Ottilienstraße gehen die Frühjahrsputz-Aktion mit viel Elan an. „Die sind ja kaum zu bremsen“, lacht Erdkunde-Lehrerin Corinna Götz, die zusammen mit Kollege David Nyenhuis die 5b beaufsichtigt. Und das ist gar nicht einfach, so engagiert sind die Kinder bei der Sache. Jeder Quadratzentimeter der kleinen Parkanlage hinter der Bushaltestelle Wiebuschweg wird von ihnen unter die Lupe genommen. Immer wieder schlagen sie sich dort in die Büsche und holen Müll hervor.

Es ist schon überraschend, was dabei so alles zu Tage tritt: Kondome, Farbeimer, ein alter Stuhl, ein Schuh, eine Radkappe, natürlich jede Menge Dosen, Schnapsflaschen und Verpackungsmüll. Und sogar Geld. „Ich habe fünf Euro gefunden“, wedelt Ben strahlend mit dem Schein. Am Ende des Tages sind es 60 Säcke, die die insgesamt zehn Klassen im Stadtteil (Ümminger See, Sportplatz Hessenteich, Volkspark und die nähere Schulumgebung) zusammentragen.

Müll auch im Unterricht ein Thema

Auch im Unterricht ist das Thema Müll sehr präsent. „In den Klassen hängen Plakate, auf denen die korrekte Mülltrennung mit Fotos erklärt wird“, berichtet Corinna Götz. „Und darunter stehen dann in unterschiedlichen Farben die entsprechenden Mülleimer – ein blauer für Papier, ein gelber für Plastik und ein brauner für den Restmüll.“ Überhaupt würde die Lehrerschaft sehr auf Sauberkeit an der Schule achten. In jeder großen Pause strömen Schüler, die „Pick-Dienst“ haben, mit Zange und Eimer „bewaffnet“ aus, um das Schulgelände sauber zu halten. „Die Kinder und Jugendlichen ziehen da super mit“, lobt Götz.

Wie auch beim Frühjahrsputz im Stadtteil. „Alle sind total begeistert und wollen das im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen“, stellt Corinna Götz eine zweite Müllsammelaktion in Aussicht. Sie freut sich am Ende auch, dass die Schüler so toll unterstützt wurden: „Ein Anwohner hat einer Gruppe 20 Euro für die Klassenkasse geschenkt. Und der Opa eines Schülers transportierte die Müllsäcke vom Ümminger See mit dem Auto zum Sammelpunkt. Er benötigte dafür fünf Fahrten . . .“