Bochum. .
Sperrmüll, Wertstoffhöfe, das duale System, Altglas- und Altkleidercontainer, Abgabestellen für Altbatterien und Mülltrennung: Die Möglichkeiten Abfälle umweltgerecht und ordnungsgemäß zu entsorgen sind vielfältig.
Doch mancher Bürger nimmt diese Möglichkeiten nicht wahr und präferiert den schnellen Wurf aus dem Autofenster, oder lässt gar seinen Sperrmüll zu Grünflächen neben Straßen umziehen. Die WAZ berichtete gestern bereits über Beeinträchtigungen des Stadtbildes durch Vermüllung – ein Thema, das Reaktionen hervorruft und sich nicht nur auf die Innenstadt Bochums beschränkt.
Unverständnis für Umweltsünder
Gerade ein Blick auf den Seitenstreifen der Universitätsstraße zwischen dem Abzweig Kleinherbeder Straße und Baroper Straße ist geprägt von allerlei Abfällen. USB-Sprecher Jörn Denhard bezeichnet diese Umweltsünden als „Unsitte“ und äußert sein Unverständnis, zu mal sich nicht selten neben Papier, Zigarettenschachteln und Dosen auch Sperrmüll neben den Straßen befindet: „Wir haben ein gutes, kundenfreundliches Netz an Wertstoffhöfen. Wir bitten darum, diese auch zu benutzen.“
Jörn Denhard nennt Stellen, wie die die besagten Straßenränder als Problemgebiete: „Gerade bewachsene und unbeobachte Plätze an den Straßen werden genutzt.“ Gleiches gelte für die Umgebung von Altglas-, Papier- und Altkleidercontainern. Plastikabfälle, die sich extrem langsam zersetzen, Farben, Möbel, Batterien und Elektrogeräte: Illegal entsorgter Müll trägt nicht nur zur Verschandelung bei, sondern kann gerade bei problematischen Stoffen zur längerfristigen Verschmutzung und Belastung der Umwelt führen.
Fälle beim Umweltamt melden
Der USB-Sprecher Jörn Denhard bekräftigt: „Jeder Bürger kann solche Fälle bei dem Umweltamt melden.“ An Straßenrändern, aber auch Autobahnauf- und Abfahrten oder dem Bochumer Kreuz kann ebenso von Hot-Spots der Müllentsorgung gesprochen werden. Martin Tadema von der Autobahnmeisterei Dortmund bestätigt dies: „An Autobahnkreuzen war dies schon immer eine Unsitte.“ Eine deutliche Zunahme der Problematik kann er nicht erkennen. Doch die Abfallmenge summiert sich: „Wir kommen gar nicht mehr nach mit dem Sammeln.“
Martin Tadema betont so die Unmöglichkeit, mit dem Personal dem Müll Herr zu werden. Externe Firmen sollen eingespannt werden. „Farben, Lappen, Renovierungsreste: Dies kommt alles häufiger vor. An Auf- und Abfahrten ist es dann auch gerne der Coffee to Go, der aus dem Fenster geschmissen wird.“ Strafzahlungen für unerlaubte Müllentsorgung sind derweil extrem selten – schlichtweg weil in den allerseltensten Fällen Verursacher zu ermitteln sind.