Bochum. . Der Streit um das Bochumer Opel-Werk wird jetzt vor der Einigungsstelle verhandelt. Sollte ursprünglich das Aus für die Getriebeproduktion geregelt werde, ist jetzt auch das Schicksal der 600 Opelaner in der dritten Schicht der Zafira-Produktion Thema. Die Opel-Leitung will die Schicht abschaffen.

Eigentlich sollte das Aus für eine der drei Schichten im Bochumer Opel bereits zur Jahresmitte 2013 umgesetzt sein. Doch das dürfte kaum klappen, da erst einmal über das Wie und Wann des Schicht-Wegfalls, der voraussichtlich kurzfristig 600 Opelaner überflüssig macht, zwischen Werksleitung und Betriebsräten Einigkeit erzielt werden muss. Die Einigungsstelle, die dies leisten soll, trat am Montag zusammen.

Nach dem Nein zum Tarifvertrag, den die Bochumer Opel-Belegschaft mit großer Mehrheit abgelehnt hatte, erklärte Opel offiziell, dass man bis Ende 2013 die dritte Schicht wegfallen lassen wolle. Über die Umsetzung ist detailliert noch gar nicht geredet worden.

Standpunkte dezidiert dargelegt

Sechs Stunden saßen die Mitglieder der Einigungsstelle am Montag in Düsseldorf zusammen. Es war ein Treffen, bei dem Betriebsräte und die Opel-Leitung „ihre Standpunkte dezidiert dargestellt haben“, so Rainer Einenkel, Opel-Betriebsratsvorsitzender zur WAZ. Als ausgesprochen positiv wertet Einenkel, dass „über alle ungeklärten Fragen geredet werden wird.“ Vor allem die Frage „Wie lange läuft die Zafira-Produktion in Bochum tatsächlich?“ sorgte für Zoff zwischen dem Bochumer und Rüsselsheimer Betriebsratschefs (die WAZ berichtete mehrfach).

Auto-HerstellerAlleiniger Zweck der Einigungsstelle bei Opel Bochum war ursprünglich, das Aus für die Getriebeproduktion (rund 300 Beschäftigte) bis Ende 2013 über Sozialplan und Interessenausgleich zu regeln.

Rudert Opel zurück?

Dies ist nun „nur“ eines der zu lösenden Probleme. Es geht nun auch um Altersteilzeitregelungen und Abfindungen mit einer - so Einenkel - „vernünftigen Transfergesellschaft“ und die Perspektive fürs das Zentrallager (430 Mitarbeiter bis Ende 2016).

Dass das von der Konzernleitung mehrfach verkündete Aus für die Zafira-Fertigung in Bochum Ende 2014 gestreckt werden könnte, hoffen Optimisten. Skeptiker glauben nicht, dass der Konzern zurückrudern wird.

„Jetzt machen wir das, was wir immer wollten, wir werden als Bochumer Betroffene über das Bochumer Werk reden“, so Einenkel nach dem Treffen.

Versammlung am 10. Juni

Ob die am vergangenen Dienstag unterbrochene Mitarbeiterinformation am Dienstag, 28. Mai, fortgesetzt wird, wollen die Bochumer Betriebsräte erst am Dienstag in der Frühe beraten. Es ist denkbar, dass die Belegschaft schriftlich über den Termin bei der Einigungsstelle informiert wird, so Einenkel. Die nächste Belegschaftversammlung ist am 10. Juni.