Bochum. Ein ehemaliger NPD-Aktivist (21) aus Bochum muss demnächst erneut vor Gericht. Ihm werden mehrere politisch motivierte Straftaten vorgeworfen. Unter anderem soll er im Internet seine Zustimmung zu den NSU-Taten zum Ausdruck gebracht haben. Zur fraglichen Tatzeit stand er unter Bewährung. Nun droht ihm eine Gefängnisstrafe.
Ein ehemaliger Aktivist der NPD muss erneut auf die Anklagebank. Ihm droht jetzt eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung. Wie das Bochumer Landgericht am Dienstag auf WAZ-Anfrage mitteilte, werden dem 21-jährigen Bochumer mehrere politisch motivierte Straftaten aus dem Jahr 2012 vorgeworfen. Er war bereits im Juni 2011 zu 22 Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden, weil er seinen Briefkasten in Wattenscheid in die Luft gesprengt und gefälschte Bekennerschreiben hinterlassen hatte, um den Verdacht auf die Antifa zu lenken. Außerdem hatte er Müllbehälter angezündet, wodurch zwei Autos zerstört wurden. Hinzu kamen weitere Straftaten. „Eine reichlich abstruse Gedankenwelt“ habe er gezeigt, hatte die Strafkammer damals gemeint.
Nazi-Symbol auf Facebook und rassistische Äußerung
Seitdem stand er unter Bewährung, aber das könnte er möglicherweise nicht zu würdigen gewusst haben. Nunmehr wirft ihm die Staatsanwaltschaft diverse Nazi-Äußerungen im Internetportal Facebook vor. Er soll seine Zustimmung zu den Taten der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) ausgedrückt und dabei die Comicfigur „Paulchen Panther“ benutzt haben, die auch die NSU in einem Bekennervideo eingesetzt hatte.
Außerdem ist in der Anklage von einem Nazi-Symbol auf Facebook und einer derben rassistischen Äußerung die Rede. Hinzu kommt eine Droh-SMS, die der 21-Jährige an einen Zeugen aus der linken Szene geschrieben haben soll. Man kenne Namen, Gesichter und Adressen, heißt es.
Der neue Prozess ist auf den 18. und 22. September terminiert.