Bochum. . Endlich grünes Licht für den Neubau St. Antoniusstift im Griesenbruch: Die Stadt hat zum Monatsbeginn die Genehmigung für den Neu- und Umbau an der Bessemerstraße erteilt. Am Aus für das Provisorium an der Humboldtstraße lässt die Stadt aber weiterhin keinen Zweifel.
Am 31. Mai endet die Nutzungsgenehmigung für das ehemalige IG Metall-Haus, das vom katholischen Träger seit 2008 „übergangsweise“ als Alten- und Pflegeheim betrieben wird. „Das Gebäude hat danach keinen Heimstatus mehr. Das heißt: Für Bewohner, die sich ab 1. Juni noch dort aufhalten, werden weder Leistungen aus der Pflegekasse noch Sozialhilfe gezahlt“, bekräftigte Sozialamtsleiterin Dr. Heide Ott am Mittwoch vor der Presse.
Eine nochmalige Verlängerung bis zur Fertigstellung des neuen Heimes in zwei, drei Jahren schließt die Stadt kategorisch aus. „Das lassen schon die 2011 verschärften gesetzlichen Richtlinien nicht zu“, erklärt Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch. Hinzu kämen die teilweise miserablen Noten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Die seien in anderen Häusern zwar mitunter noch schlechter. „Die genießen als angestammte Einrichtungen der Altenpflege aber Bestandsschutz bis 2018. Das ist im Provisorium an der Humboldtstraße nicht der Fall“, so Sozialdezernentin Britta Anger.
Kampf ums Antoniusstift
Mit Kratzsch richtet sie Vorwürfe gegen Propst Michael Ludwig. Die Bewohner und Mitarbeiter seien vom Träger nur unzureichend über das seit Dezember feststehende Ende informiert worden. Der angekündigte „Kampf“ um das Antoniusstift und rechtliche Schritte hätten keinerlei Perspektive. Stattdessen stehe das Heim in der Pflicht, neue Plätze für die Senioren zu finden. Dabei leiste die Stadt jede Unterstützung.
Aus Termingründen sagten Vertreter der Stadt ihre Teilnahme an einem kurzfristig organisierten Runden Tisch am Mittwochabend ab. Auch die WAZ erhielt keinen Zutritt: Das Gespräch u.a. mit Vertretern des Heimbeirates und der Parteien war „nicht öffentlich“.