Bochum. . Ungeachtet der Proteste gegen die Räumung des St.-Antoniusstiftes hat das Sozialamt die ersten zehn der 48 Bewohner in andere städtische und kirchliche Alten- und Pflegeheime verlegt. Weitere zehn Senioren sollen nach WAZ-Informationen in der nächsten Woche umziehen.

Wie berichtet, fordert die Stadt den katholischen Träger auf, das Altenheim an der Humboldtstraße bis 31. Mai aufzugeben. Seit fünf Jahren ist das Antoniusstift in das ehemalige IG-Metall-Haus in der Innenstadt ausgelagert, um an der Bessemerstraße den Umbau zu ermöglichen.

Das neue Altenheim (84 Plätze) in Stahlhausen soll in der entkernten Antoniuskirche eingerichtet werden. Doch der Bauantrag liegt auf Eis. Das Heim erkennt eine „Verschleppungstaktik“. Das Baudezernat entgegnet, dass u.a. ein Statik-Gutachten bis heute nicht vorliege.

Bewohner wollen nicht ausziehen

In einer Presseerklärung sagt die Mitarbeitervertretung der Schließung zum 31. Mai den Kampf an. „Es kann nicht im Sinne von alten und pflegebedürftigen Menschen sein zu verlangen, dass sie ihre gewohnte Umgebung verlassen, dass die Lebensgemeinschaft auseinandergerissen wird und dass diese Menschen auf Bochumer Einrichtungen aufgeteilt werden sollen. Die Bewohner wollen nicht ausziehen, wir unterstützen sie dabei“, bekräftigt Helmut Wahl als Sprecher der 50 Beschäftigten und der Senioren. Gegenüber der WAZ schloss er auch eine Heimbesetzung nicht aus.

Dass das Antoniusstift „lebenswert“ ist und – entgegen der Darstellung der Stadt – keine Gefahren für die Bewohner drohten, soll am Freitag, 26. April, bei einem Tag der offenen Tür an der Humboldtstraße dokumentiert werden. Von 15 bis 18 Uhr sind alle Bürger eingeladen, sich das Heim anzuschauen und mit Mitarbeitern, Senioren und Angehörigen zu reden.

Just für Freitag – zwei Stunden vor dem Tag der offenen Tür – kündigt die Stadt eine Pressekonferenz an. Das Bau- und Sozialdezernat wollen u.a. darlegen, warum die Genehmigung für die Bessemerstraße bislang versagt werden musste. Sozialdezernentin Britta Anger am Mittwoch zur WAZ: „An der Schließung bis Ende Mai gibt es keinen Zweifel.“