Bochum. Die 87-jährige Irmgard Neuhaus stürzte auf einem kaputten, aufgebrochenen Bürgersteig. Sie wünscht sich eine besser begehbare Nachbarschaft.
Die 87-jährige Irmgard Neuhaus machte schmerzhafte Bekanntschaft mit Mängeln am Bürgersteig direkt gegenüber ihrem Haus: „Ich lief im Arm meiner Tochter und stürzte zur Straße hin. Es passierte direkt am Bürgersteig vor dem Haus einer Freundin gegenüber. Meine Tochter fiel dann auf mich.“
Glücklicherweise zog sie sich keine Brüche zu, doch Irmgard Neuhaus findet, dass an der Uhlenbrinkstraße einiges im Argen ist: „Wenn wenigstens das Geröll weggesammelt würde“, sagt die humorvolle und aktive Frau. Auf diesem verlor sie das Gleichgewicht.
Die gebürtige Essenerin kennt die Mängel des Bürgersteigs gut: „Wir haben hier schon vor fünfzig Jahren gebaut.“ Sie sieht verschiedene Kritikpunkte an dem Bürgersteig: „Er ist viel zu schmal und auch abfallend. Dazu kommt, dass die Straßenbeleuchtung nur punktuell ist. Die neuen Lampen sind schlechter.“ Ihr Sturz ereignete sich bei Dunkelheit, gegen halb elf abends. Den Weg läuft sie häufiger, etwa um dort bei einer Freundin Karten zu spielen.
Für Rollstühle nicht befahrbar
Es ist ihr wichtig aktiv und viel unter jungen Menschen zu sein: „Da muss ich aber auch alleine rauskommen.“ Irmgard Neuhaus ist sich bewusst, dass allerorten gespart wird, fragt sich aber, warum hier keine Besserung erfolgt: „Es wird andernorts viel Geld für unnötige Dinge ausgegeben“, findet sie.
Dass der Bürgersteig schmal ist, dürfte auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, behindern. Denn sowohl aufgrund der vielen Risse und gelösten Brocken, als auch aufgrund mangelnden Platzes dürfte dieser für einen Rollstuhl nicht befahrbar sein. Irmgard Neuhuas sagt dazu: „Dann muss ich auf die Straße und das Auto muss ausweichen.“
"Unfallgefahren bestehen nicht."
Der Student, an den sie vermietet, glaubt, dass auch Lkw, die in der engen Kurve über den Bürgersteig fahren, zum schlechten Zustand beitragen. Die Stadt teilt ihre Ansicht, dass hier Unfallgefahren bestehen, jedoch nicht.
Nach einer Inspektion teilt die Stadt Bochum mit: „Die Gehwege sind entgegen der Ihnen zugetragenen Beschreibung auf der ganzen Straße mit einem Asphaltbelag befestigt. Dieser ist in einem dem Alter entsprechend guten Zustand, Unfallgefahren bestehen nicht. Eine mögliche Erklärung für den angesprochenen Schotter könnte darin liegen, dass dort erst vor kurzem eine Baumaßnahme eines Versorgungsunternehmens durchgeführt wurde.“ Weiterhin teilt die Stadt mit: „Ziel ist es, dass Gehwege entweder mit Platten (frühere Bauweise) befestigt sind oder, wie heute üblich, mit Betonsteinpflaster. Leider ist dies auch noch nicht flächig im gesamten Stadtgebiet der Fall.“