Riemke. .

Vor Jahresfrist wird es nichts mit dem „Lückenschluss“ auf der Herner Straße. Bei der Bürgerversammlung über den Umbau des letzten Teilstücks erfuhren die Anwohner, dass der Grund beim Landeshaushalt liege.

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch hatte im Franziskussaal in Riemke die gut 50 Teilnehmer über Details der Ausbauplanung informiert; Veranstalter war die Orts-CDU. „Im Sommer soll der Bewilligungsbescheid kommen. Erst danach können wir die Aufträge vergeben“, so Kratzsch. Drängende Zwischenrufe aus dem Plenum, vorher schon auszuschreiben, quittierte der Baudezernent mit dem Hinweis: „Das können wir nicht. Das Geld muss erst auf dem Tisch liegen. Ich hoffe, dass wir noch in 2013 beginnen können.“

5,7 Millionen Euro (mit Versorgungsleitungen sieben Millionen) wird die Renovierung des fast einen Kilometer langen Teilstücks zwischen A 40 und Moritzstraße kosten. Das Land beteiligt sich daran mit 60 Prozent. Vorgesehen ist, wie an den bereits ausgebauten Strecken, die noch vorhandenen Straßenbahnschienen herauszureißen, die Gehwege zu erneuern. Es wird beidseitig zwei Meter breite Radwege geben – was nicht jedem der Versammlungsgäste gefiel –; für den Kfz-Verkehr bleibt es bei zwei Fahrspuren je Richtung. An den Knoten wird es zusätzliche Linksabbiegespuren geben. Los geht’s an der Poststraße.

Wichtig für alle: Die Häuser bleiben jederzeit erreichbar, auch die Stichstraßen können während der Bauphase, die auf 18 Monate festgesetzt wurde, befahren werden. Vier Bauabschnitte sind vorgesehen. Eine auf Höhe des ehemaligen Wedag-Geländes vorgesehene Mittelinsel würde die direkte Verbindung aus der Grummer Straße behindern. Lothar Gräfingholt (Vorsitzender der CDU-Riemke): „Das müssen wir in der Politik noch überdenken.“

Ob es an der Falkstraße, wo ein Neubaugebiet heranwächst, nach Ende der Arbeiten eine Ampel geben wird, ließ Dr. Ernst Kratzsch noch offen. Zwar hat sich dort die Verkehrsdichte und dadurch die Unfallgefahr durch Abbieger in die Herner Straße erhöht, doch würde eine Ampel mit Bedarfsanforderung auch den Verkehrsfluss auf der Herner Straße ins Stocken bringen.

Die „neue“ Herner Straße wird etwas mehr Breite in Anspruch nehmen als noch heute. Deshalb müssen Bäume gefällt werden (Ersatz wird u.a. an der Meesmann-straße gepflanzt). Das bedeutet aber auch, dass Parkplätze wegfallen müssen; 15 Stellplätze wird an am Ende weniger geben.

18 Monate lang nur eine Fahrspur je Richtung: „Das gibt ein Chaos, besonders durch Linksabbieger“, konstatierte Anwohnerin Melanie Volmary. „Es wird Umleitungen geben; die Stadt arbeitet daran“, versicherte Kratzsch.

„Was soll das Brimborium? Reißen Sie doch einfach die Schienen heraus und gut. Der alte Abschnitt ist leistungsfähiger als die umgebauten“, fand Bettina Gebhardt.