Bochum. . Raus aus der Falle Leiharbeit und weg von ungerechten Werkverträgen: Bei der Mai-Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz in Bochum wollen die Gewerkschaften eine Neuordnung der Arbeit fordern. Jochen Marquardt, Geschäftsführer der DGB Rhein-Ruhr, kritisiert vor allem die Kürzungspolitik der Regierung.
Eigentlich gehe man „mit breiter Brust“ zur Kundgebung am 1. Mai, freut sich Jochen Marquardt, Geschäftsführer des DGB Rhein-Ruhr. Schließlich erhielten die acht Einzelgewerkschaften unter dem Dach des DGB bundesweit und in Bochum wieder Zulauf. Und dann kommt das „aber“ des Gewerkschaftlers: „Wir brauchen eine Neuordnung der Arbeit.“
Was darunter zu verstehen ist, können die Bochumer Bürger am 1. Mai ab 11 Uhr bei der traditionellen Maikundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz erfahren. Bereits um 10.15 Uhr startet der Demonstrationszug am Bergbaumuseum. Zeitgleich setzt sich ein Motorradkorso vom Parkplatz der Fachhochschule an der Lennershofstraße in Richtung Kundgebung in Bewegung.
Das 1. Mai-Motto: „Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“. Eine Neuordnung der Arbeit bedeute: „raus aus der Falle Leiharbeit“, weg von Werkverträgen, die dazu führen, dass „in den Schlachthöfen für vier Euro die Stunde Knochenarbeit geleistet“ werde. Die Zahl der Minijobber stieg von 2003 bis 2010 in Bochum um 5000 auf 22.000, um 5000 auf 154.000 gesunken ist gleichzeitig die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Alle Bürger sind zum Familienfest eingeladen
Die Kürzungspolitik der Regierung gehe in die falsche Richtung. In Richtung Landesregierung kritisierte Marquardt: „Es geht gar nicht, dass man Beamten sagt, die Tariferhöhung im öffentlichen Dienst werde 1:1 übertragen und dann macht man es nicht.“ Holger Richter, stellv. DGB-Stadtverbandsvorsitzender ergänzt: „Das sind keine Spitzenverdiener.“ In Bochum herrsche die blanke Not, was den Gestaltungsspielraum der Lokalpolitik angehe. Marquardt: „Wenn wir nicht mal Schulen renovieren, müssen wir überlegen, ob wir die Kinder mit Helm in die Schule schicken.“
Hauptredner der Mai-Kundgebung ist Carsten Burckhardt, IG Bau-Regionalleiter. Zum „Familienfest“ – mit Infomarkt, Live Musik, Jugendaktionen und Angeboten für das leibliche Wohl – auf dem Kundgebungsplatz sind alle Bürger eingeladen. Ein großes Kinderprogramm ergänzt das Angebot.
Im Bereich der Bogestra gilt der Mai-Pin bzw. die Mai-Nelke zum 1. Mai als Fahrausweis.