Bochum.

Ungezählte Millionen von Arbeitnehmern und fast jeder Arbeitgeber kennt sie: Die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Am 1. April feierte sie ihren 10. Geburtstag. Hier wird flächendeckend verwaltet und ganz groß abkassiert.

Mit rund 6,756 Mrd. Euro Beiträgen 2012 ist die Minijobzentrale die größte Einzugsstelle in Deutschland. Seit 2003 wickelt die „zentrale Stelle für die Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens rund um die geringfügigen Beschäftigungen“, die sogenannten Minijobs ab. Die Beitragseinnahmen sind seit Jahren relativ stabil.

In Bochum residiert der Kopf der Minijobzentrale als Abteilung innerhalb der Knappschaft-Bahn-See. Die operative Leitung liegt bei Dr. Erik Thomsen, der in Essen mit rund 450 Mitarbeitern (Finanz- und Logistikzentrum) angesiedelt ist. In Gelsenkirchen arbeiten gut 200 Mitarbeiter für die Minijobzentrale; weitere gibt es in Hamburg. In Cottbus arbeitet die überwältigende Mehrzahl der insgesamt rund 2000 Mitarbeiter in einem Service-Center. 2012 erhielten die Kräfte in Cottbus 2,3 Mio Anrufe; 4,7 Mio mal wurde die Internetseite der Minijobzentrale angeklickt.

Nur eine einzige Abrechnungsstelle

Seit zehn Jahren müssen rund 2,1 Mio Arbeitgeber nur noch mit einer Stelle abrechnen, davor waren es über 350 Krankenkassen und rund 700 Finanzämter. Man sei die effizienteste Einzugsstelle, die mit den geringsten Verwaltungskosten, versichert Thomsen. Im Essener Finanz- und Logistik-Zentrum wird sämtliche Eingangspost gescannt und umgehend für eine Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Die Zahl der Minijobber habe sich seit Jahren kaum verändert, entgegen der öffentlichen Diskussion: Im gewerblichen Bereich hat die Zentrale aktuell in Deutschland etwa 6,8 Mio Minijobber erfasst. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten sei damit in den letzten Jahren leicht rückläufig.