Ost.. Das Grillen am Ümminger See beschäftigt die Bezirksvertretung: Während hier vermehrt die Steaks brutzeln, wünscht sich Bezirksbürgermeister Busche „keine Fort-Fun-Atmosphäre“
Leckeres vom Grill liebt jeder. Nur die Nachbarn sind manchmal etwas „angefressen“ von herüberwehendem Rauch oder fliegender Asche. Oder vom Müll, den manche Zeitgenossen beim Grillen in Grünanlagen hinterlassen. Deshalb greift jetzt die Politik ein: In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung wollten die Parlamentarier mit einem Antrag auf das Verhalten der (auch grillenden) Besucher am Ümminger See einwirken.
Weil in allen Grünanlagen der Nachbarstadt Dortmund das Grillen verboten ist, so erzählte Bezirksbürgermeister Norbert Busche, kursieren im Internet offenbar Aufrufe, sich am Ümminger See zu treffen. Dies müsse vor allem am Pfingstwochenende der Fall gewesen sein: Die Ufer des Sees waren voller Menschen. Es sei viel gegrillt – und viel Müll hinterlassen worden. Die Rede war im Antrag der SPD-Fraktion von 50 großen blauen Säcken.
Die Bochumer Autos seien an diesem Wochenende in der Unterzahl gewesen, erzählte Busche, der selbst vor Ort war. Es seien sogar Bierzeltgarnituren mitgebracht worden. Man habe am Spielplatz und sogar unter Bäumen gegrillt, was die Bochumer Sicherheitsverordnung ausdrücklich nicht zulässt.
„Der Ümminger See ist ein Ort der Ruhe“
Busche erinnerte daran, dass „wir 1974 den Ümminger See als Ort der Ruhe und der Freizeit konzipiert haben. Wir wollten bewusst keine Fort-Fun-Atmosphäre.“ Weil Bochum das Grillen erlaubt , ist der Müll im Grünen, so Wolfgang Heinemann (SPD) „ein stadtweites Problem, das man nicht so einfach lösen kann.“
Dass die Gastronomie am See derzeit geschlossen ist, trägt nicht zur Entspannung der Situation bei. Dort sei man aber, so Busche, auf einem guten Weg. Es gebe Bewerber, „und wir werden da Ruhe reinkriegen.“ Karl-Josef Schiffer (CDU) hatte sogar vorgeschlagen, über Pfandscheine Grillgenehmigungen zu erteilen.
Die im Antrag geforderten Schilder mit dem Hinweis auf die Regeln der Sicherheitsverordnung – auch in türkischer Sprache – fand Busche nicht so gut – und wurde überdeutlich: „Wir haben dann überall eine Kette von Schildern. Was soll der Mist?“ Während seine Parlamentarier den Antrag (bei zwei Enthaltungen) durchwinkten, knurrte er noch hinterher, dass „ich mich demnächst noch einmal öffentlich dazu äußern werde.“