Bochum. . Der Doppelte Abiturjahrgang ist auch an der zweitgrößten Bochumer Hochschule ein Thema. Die Hochschule Bochum mit ihren fast 5500 Studierenden (Wintersemester 2011/12) an der Lennershofstraße wird gemäß der Vereinbarung mit dem Ministerium 455 Studienanfänger mehr aufnehmen als bisher. In diesem Zusammenhang erhält die ehemalige Fachhochschule 9,1 Mio. Euro für Maßnahmen aus dem Hochschulpakt II.

Mit den vorgesehenen baulichen Maßnahmen hängt die Hochschule Bochum allerdings zeitlich ziemlich zurück. Derzeit entsteht ein weiterer Campus in Heiligenhaus, dort können bald 300 zusätzliche Plätze angeboten werden, insgesamt dann dort 500. Auch auf dem Querenburger Campus neben der herrlichen Blue Box, in der vor allem die Architektur-Studenten arbeiten, soll bald gebaut werden. Allerdings kann damit voraussichtlich erst 2014 begonnen werden, mit einer Fertigstellung rechnet man entsprechend nicht vor 2015. Entstehen soll dort ein „Rotationsbau“, der gebraucht werden wird, um die Nutzer sanierungsbedürftiger Bauten aufzunehmen. Diese Gebäude können dann sukzessive modernisiert werden.

Genau wie an der Ruhr-Universität wird auch die Hochschule versuchen, Stoßzeiten und Andrangs-Spitzen durch eine Entzerrung der Anfangszeiten von Seminaren und Vorlesungen zu steuern. Entsprechend finden schon jetzt verstärkt Veranstaltungen am Wochenende statt. Eine Entzerrung in räumlicher Hinsicht ist an der Hochschule bereits gegeben: Das Netz an W-Lan Hot-Spots ist bereits so dicht, dass Studierende quasi überall auf dem Campus über einen Internetzugang verfügen, sagte Hochschul-Sprecher Detlev Bremkens.

Mensa zu klein

Zum kritischen Punkt könnte die Mensa werden. Ursprünglich von der nicht verbesserbaren Küchengröße her für 500 Mahlzeiten ausgelegt, würden hier schon jetzt schon an manchen Tagen 800 bis 1000 Essen ausgegeben. Die Akademiker-Kantine erfreue sich auch bei Mitarbeitern aus dem benachbarten Technologie-Quartier großer Beliebtheit. Ein erster Schritt zur Beschleunigung der Vorgänge wurde mit Einführung einer reinen bargeldlosen Karten-Kasse schon getan.

Aufgestockt wird für den verstärkten Abi-Andrang auch personell. Hier greife vor allem die Maßnahme vorzeitiger Neubesetzungen. Das bedeutet, dass alsbald sowieso neu zu besetzende Stellen für einige Zeit doppelt belegt werden, Zwillingsprofessuren also.

Den mancherorts geäußerten Befürchtungen, die Hochschule würde sich mittels des NCs gegen zu viele Studierende abschotten, widersprach Bremkens. Zwar seien jetzt flächendeckend alle Fächer mit einem NC besetzt, doch der liege in vielen Fächern bei moderaten Notenschnitten von 2,7 bis 3,5 (Mechatronik).