Bochum. . Bauarbeiter haben am Dienstag bei Erdarbeiten in Bochum-Langendreer in 15 Meter Tiefe einen Bergbauschacht angebohrt, aus dem Faulgas austritt, ein Mix aus Schwefelwasserstoff und Methan. Die Baustelle wurde sofort stillgelegt. Gefahr für die Bevölkerung soll nicht bestehen.

Gasalarm in Bochum-Langendreer. Am Dienstagmorgen haben Bauarbeiter bei Erdarbeiten auf einem Neubaugrundstück einen Schacht in 15 Meter Tiefe angebohrt. Daraufhin traten Faulgase aus, die bis jetzt nicht gestoppt werden konnten. Eine Gefahr für die Bevölkerung soll nach Angaben der Feuerwehr aber nicht bestehen.

Auf einem ehemaligen Opel-Gelände westlich der Hauptstraße, direkt gegenüber des Opel-Werks II, wird demnächst ein Baumarkt gebaut. In der Tiefe wurde ein horizontaler Schacht vermutet. Deshalb ließen die Bauingenieure von oben eine vertikale Bohrung ansetzen, um die genaue Lage des Schachtes zu erkunden. Denn er soll später zur Stabilisierung des Untergrundes verfüllt werden.

Als der Bohrer den Schacht erreicht hatte, bemerkten die Bauarbeiter plötzlich und unerwartet einen moderigen Gasgeruch. Um kurz nach 9 Uhr riefen sie die Feuerwehr. Die Baustelle wurde sofort geschlossen und auch die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt. Auch dort, 100 Meter abseits des Bohrlochs, war das Faulgas noch zu riechen, wenn auch nur schwach.

Gefahr nur direkt am Bohrloch

Nach Angaben der Feuerwehr haben Messungen ergeben, dass eine Gefahr aber nur unmittelbar am Bohrloch besteht. Deshalb wurde die Hauptstraße relativ schnell wieder freigegeben.

Wie Feuerwehrsprecher Simon Heußen der WAZ sagte, bestehen die Faulgase aus Schwefelwasserstoff und dem explosiven Methan. Die Werte seien aber nur relativ schwach.

Erst dachten die Bauarbeiter, sie hätten eine Gasleitung angebohrt. Deshalb rückten auch Mitarbeiter der Stadtwerke und von EON an. Sie überprüften die Katasterunterlagen und stellten fest, dass dort keine Versorgungsleitungen betrieben werden. Das Gas kam definitiv aus einem Bergbauschacht.

Schacht soll „kontrolliert ausgasen“

An der Baustelle erschienen auch Mitarbeiter des Bergbauamtes und der Bezirksregierung. Wie Einsatzleiter Andreas Wrobel der WAZ mitteilte, haben alle zusammen entschieden, dass man den Querschacht, dessen Volumen auf 300 Kubikmeter geschätzt wird, „kontrolliert ausgasen“ lässt. Regelmäßig werden dabei Messungen über die Intensität des Gases gemacht. Sollte die nicht abnehmen, könnte man daraus schließen, dass nun weiteres Faulgas aus Nachbarschächten nachströmt. Dann muss man über neue Maßnahmen entscheiden.