Bochum. . Die Stadtwerke Bochum erhöhen den Strompreis zum 1. Januar 2013 um rund zehn Prozent. Der Gaspreis bleibt bis Herbst 2013 stabil, der Wasserpreis bis Ende 2013. Von der Strompreiserhöhung profitieren die Stadtwerke nicht. Sie reichen die Beträge als Umlagen etwa für erneuerbare Energien weiter.
Die Stadtwerke Bochum werden zum 1. Januar 2013 zwar die Strompreise um 2,3 Cent netto (2,78 Cent brutto) pro Kilowattstunde erhöhen und dadurch monatlich 1,5 Millionen Euro mehr kassieren, doch davon keinen einzigen Cent behalten. Das versicherte Geschäftsführer Bernd Wilmert der WAZ gegenüber.
Die rund zehnprozentige Preiserhöhung, für einen durchschnittlichen 4-Personenhaushalt rund 100 Euro mehr im Jahr, diene ausschließlich dazu, neue oder erhöhte Abgaben zu bezahlen. „Wenn diese Umlagenorgie der Bundesregierung nicht gekommen wäre, hätten wir die Strompreise gesenkt“, bedauerte der Stadtwerkechef die Verteuerung. Auf Nachfrage sagten Wilmert und Frank Thiel, ein Mitgeschäftsführer, dass die Preise für Wasser bis Ende 2013 stabil bleiben und die für Gas zumindest bis Herbst 2013.
Reduzierte Bezugskosten
Würde man die Strompreiserhöhung ab Januar 1:1 an die Kunden weitergeben, wäre der Strompreis sogar noch um weitere 0,34 Cent pro Kilowattstunde teurer geworden, betonte Wilmert. Aus „reduzierten Bezugskosten“ würden die Stadtwerke diesen Teil beisteuern. Zur Zeit liege man mit dem Basistarif „im unteren Mittelfeld der Region“. Mit den Preisen ab Januar könne man zur Zeit schlecht vergleichen, da eine Reihe Anbieter die Strompreiserhöhung noch nicht beschlossen hätten.
Der Löwenanteil der Verteuerung sei auf die Umlage für erneuerbare Energien zurückzuführen, sie steige um 1,685 Cent netto pro Kilowattstunde an. Die Versorgungsunternehmen profitierten davon nicht Und überhaupt: „Rund 70 Cent von jedem Euro, den Haushaltskunden für Strom zahlen müssen, sind derzeit schon nicht durch die Vertriebsunternehmen beeinflussbare Kosten.“
Erneuerbare Energien
Aktuell trieb insbesondere die gesetzliche garantierte Förderung der erneuerbaren Energien die Strompreise nach oben. Um die Akzepttanz der Bevölkerung nicht zu verlieren, müsse der Strompreis bezahlbar bleiben. Hier sei die Politik gefragt, die den Großteil des Kostenblocks verantworte, fordert Bernd Wilmert. Unter www.stadtwerke-bochum.de/energiesparen könnten sich die Kunden über Möglichkeiten, wie Energie eingespart werden könnte, informieren.