Bochum. Eine der einflussreichsten Bands der Rock- und Pop-Geschichte kommt am 17. Oktober in die Zeche Bochum: Sparks. Das Duo aus den USA ist seit den 70ern ein fester Bestandtteil der Rock-Szene. In der Zeche gastieren sie mit ihrem neuen Programm “Two hands, one mouth“.

Queen, Depeche Mode, Faith No More, Morrissey, Pet Shop Boys - was sich liest, wie das Who is Who der Rock- und Pop-Historie, ist lediglich eine Aufzählung von Bands, deren kreative Köpfe sich auf ein amerikanisches Duo berufen, das seit den frühen 70ern musikalisch aktiv ist: Sparks.

Selbst von Größen wie den Kinks und Pink Floyd beeinflusst, suchten die Brüder Ron und Russel Mael von Beginn an nach einem eigenen Weg, Musik zu machen. dabei entwickelten sie schnell die Art von Musik, die später unter dem Namen Glamrock in die Geschichte eingehen sollte und Bands wie T-Rex hervorbrachte. Dank Rons Kompositionen und Russels Falsettstimme prägten Sparks somit diese Stilrichtung des Rock.

Schon 1972 tourten Sparks durch Europa, um sich ein Jahr später in England niederzulassen. Auf der Insel kam das Duo beim Publikum an, das Sparks aufgrund Russels sehr britischer Art zu singen und des sehr selbstironischen Auftretens oftmals für ein Eigengewächs von der Insel hielt. 1974 stellte sich auch kommerzieller Erfolg ein. Mit dem Album "Kimono my house" erschien der Song "This town ain't big enough for both of us" und wurde der erste große Hit der Band.

30 Jahre Pause zwischen den Erfolgen

Es passt zum Eigensinn der Maels, dass es 30 Jahre dauern sollte, bis das Duo an diesen Erfolg anschließen konnte. Zwischendurch verhalfen sie mit ihrem von Giorgio Moroder produzierten Hit "Number One song in heaven" dem Elektropop zum Durchbruch, doch erst 1994 stürmten sie die Charts erneut: Der auf MTV sehr häufig gespielte Song "When di I get to sing 'My Way'?" schlug in Deutschland ein. Es folgte ein mittelprächtiger Erfolg mit der Nachfolge-Single "Now that I own the BBC" und schon waren Sparks wieder weg vom kommerziellen Fenster.

Doch Sparks setzten weiter musikalische Highlights und ihren Eigensinn. Die Retrospektive "Plagiarism", auf der sie ihr bisheriges Werk gemeinsam mit Faith No More, Erasure und Jimmy Sommverville aufarbeiten, ist ein solches. Auch die nachfolgenden Alben kamen bei den Kritikern stets sehr gut an und zeigten, was die Maels musikalisch und gesanglich auf dem Kasten haben. Auch auf der Bühne wussten Sparks immer zu überzeugen, etwa 2008, als sie in London zum Erscheinen ihres 21. Albums "Exotic Creatures of the Deep" alle ihre bisherigen Alben live aufführten.

Sparks in der Zeche Bochum

Das neueste Projekt von Ron und Russel Mael heißt "Two Hands, One Mouth" und ist so minimalistisch konzipiert, wie es der Titel vermuten lässt: Ron spielt Synthy, Russel singt. Das Ergebnis sind Sparks-Songs im neuen Gewand, absolut hörenswert und durch die Schlichtheit der Show ein sehr intimes, aber auch intensives Musikerlebnis.

Am 17. Oktober, 20 Uhr, spielen Sparks in der Zeche Bochum. Tickets kosten 42 Euro.