Bochum. .

„Wir haben gedacht, es ist jemand gestorben.“ Ilona Schmitz (24) lacht, als sie beschreibt, wie ihre Kollegin Steffi am vergangenen Freitag „komplett ausgeklinkt ist“. Die WAZ hatte Stefanie Möller an ihrem Arbeitsplatz in einem Bochumer Kundendienstcenter angerufen. Den alsbald folgenden Schrei hat das ganze Büro vernommen. Nein, ein Todesfall war nicht zu beklagen. Eher ein Glücksfall: Die WAZ-Leserin hatte ein Treffen mit Dick Brave samt Karten beim Zeltfestival Ruhr gewonnen.

Seit dem 2003 erschienenen Album „Dick This!“ ist die 33-Jährige ein Fan des schmalzlockigen Rock’n’Rollers, der – so seine erstaunliche Vita – einst mit der kanadischen Army nach Nordrhein-Westfalen kam und mit einer tapferen Kapelle namens „The Backbeats“ hierzulande einen wahren Triumphzug antrat. Der fand ein jähes Ende. Nach einem Flugzeugabsturz, so geht die Sage, galt Dick als verschollen. Erst nach sieben Jahren wurde er in einer einsamen kanadischen Blockhütte entdeckt und zum Weitermachen überredet. Ergebnis: das 2011 veröffentlichte Album „Rock’n’Therapy“ und eine neue Tournee.

Zwei Überraschungen

Stefanie Möller zählte zu den 3000 Dick-Brave-Anhängern, die den Holzfäller-Heroen am Sonntagabend beim Festival am Kemnader See sehen wollte.

Noch nie hatte sie den 40-Jährigen auf der Bühne erlebt. Dass sie Dick und seine Jungs zuvor beim WAZ-Meet & Greet kennenlernen konnte, war um so heftiger – auch für Kollegin Ilona, die als Begleitung mit durfte.

Erste Überraschung: Dick Brave beherrscht die deutsche Sprache halbwegs passabel. „Immerhin bin ich schon lange in Germany“, grinst Dick und gibt vor, bis zum Jahresende „mindestens so gut Deutsch sprechen zu wollen wie Rea Garvey“.

Keine Spur menschenscheu

Zweite Überraschung: Trotz der jahrelangen Einsamkeit in der kanadischen Einöde ist Dick nicht menschenscheu. Offen und herzlich geht er auf die WAZ-Gewinnerinnen zu, gibt Autogramme, plaudert, lässt sich gar von den Damen küssen – wenn auch nur auf die Wange.

Dick Brave beim Zeltfestival

Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dick Brave & The Backbeats spielen beim Zeltfestival Ruhr in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Stefanie Möller und Ilona Schmitz küssten den verdutzten Sänger bei einem Meet and Greet der WAZ.Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Stefanie Möller und Ilona Schmitz küssten den verdutzten Sänger bei einem Meet and Greet der WAZ.Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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„Toller Typ. Allein für den Kuss hat sich das Treffen gelohnt“, schwärmen Stefanie und Ilona, bevor Dick und seine Backbeats das Sparkassenzelt erobern. 90 Minuten gibt’s Rock’n’Roll und Rockabilly vom Allerfeinsten. Die Hütte brennt bei atemberaubenden Versionen u.a. von Michael Jacksons „Black or white“, Green Days „American Idiot“ oder Bruno Mars’ „Just the way you are“. Balladen wie das herrlich schwülstige „Take good care of my baby“ wechseln mit Stakkato-Songs wie „Just can’t get enough“ von Depeche Mode. Einer der Höhepunkte: die großartige Dick-Brave-Version von Adeles „Rolling in the deep“.

Ähnlichkeiten mit Popsänger Sasha

Im Sparkassen-Zelt gibt’s längst kein Halten mehr. Die Menge tobt und tanzt. Dick Brave, da sind sich die Fans einig, darf nie wieder in den kanadischen Wäldern verschwinden.

PS: Sowohl beim WAZ-Treffen als auch beim Konzert wurden Stimmen laut, die bei Dick Brave eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Soester Popsänger Sasha („If you believe“) ausmachen wollten. Eine Wagemutige schwangen sich gar zur Behauptung auf, hinter Dick Brave stecke Sasha. Aber das wäre ja unglaublich. Geradezu verrückt.