Bochum. Die Stadtwerke treiben den Ausbau des Glasfasernetzes voran. Seit dem Start der Umrüstung vor eineinhalb Jahren hängen aktuell 10.000 Wohnungen in 1400 Gebäuden an dem Hochleistungskabel
„Die Eigentümer von 1400 weiteren Wohnhäusern haben ihr Einverständnis für einen Hausanschluss erklärt“, sagt Michael Boenisch, Projektleiter der Glasfaser Bochum GmbH.
Schnelle und starke Datenautobahnen gelten im Online-Zeitalter als unverzichtbar. Bochum gehört mit München zu den ersten Städten, die den Bau eines lokalen Glasfasernetzes in die eigene Hand nehmen. Für 74 Mio. Euro legen die Stadtwerke bis zum Jahr 2020 ein engmaschiges High-Tech-Netz aus. 80 Prozent aller Wohnungen sollen in den nächsten acht Jahren die Möglichkeit haben, in Lichtgeschwindigkeit im Internet zu surfen, HD-Fernsehen zu genießen oder Video- und Telefondienste per Internet zu nutzen: alles mit einer Box.
Nach dem Start 2010 in Altenbochum hat die Stadtwerke-Tochter Glasfaser Bochum die millimeterdünnen Faserkabel inzwischen auch im Ehrenfeld verlegt. 50 Kilometer umfasst das bisherige Netz. Neun von zehn Eigentümern nehmen laut Stadtwerke das Angebot wahr, ihr Haus anschließen zu lassen. Beträgt die Distanz zwischen Kabel und Keller nicht mehr als zehn Meter (was die Regel ist), ist der Hausanschluss gratis.
Rund vier Wochen Wartezeit
Das gilt auch für die Verkabelung innerhalb des Gebäudes. Zwar können die vorhandenen Kupferkabel weiter gebraucht werden (der Übertragungsverlust ist gering). „Wer die volle Bandbreite der neuen Technologie nutzen will, sollte die Glasfaser aber bis in die Wohnung legen lassen. Die Kosten für die Inhaus-Verkabelung übernehmen – vorerst – wir“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Thomas Schönberg, bittet aber um Geduld: „Bis zur Installation dauert es nach Auftragseingang normalerweise vier Wochen. Aufgrund der hohen Nachfrage kann die Wartezeit aktuell aber auch länger sein.“
Verkabelung wird in der nördlichen Innenstadt fortgesetzt
Klar, dass der Energieversorger mit der aufwendigen Highspeed-Technik schnell Geld verdienen will. Unter dem Markennamen „Stadtwerke Connect“ werden für Internet- und Telefonkunden drei Pakete geschnürt; von monatlich 44,95 Euro für Übertragungsraten von 50 Mbit/s bis zu 59,95 Euro für 200 Mbit/s. Das Connect-Fernsehen gibt’s für 9,95 Euro im Monat. Für Stadtwerke-Kunden werden Rabatte gewährt (siehe Info-Kasten).
100.000 Bochumer Wohnungen, so die Vorgabe, sollen bis zum Jahr 2020 ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Der Fahrplan ist mehr oder weniger festgezurrt: Die Lichtleiter-Technologie soll in den nächsten Monaten im Ausbaugebiet zwischen der nördlichen Innenstadt und Grumme verlegt werden. Die Trasse ist mehr als 25 Kilometer lang. Der Nord- und Ostring bilden die südliche Grenze; im Norden reicht das Gebiet bis zur A 40. Die Robertstraße im Westen und der Stadionring im Osten schließen das Ausbau-Areal ein.
Die Hausbesitzer werden von den Stadtwerken angeschrieben und um ihr Ja für einen Anschluss gebeten. Auch darüber hinaus können Eigentümer und Mieter aktiv werden, um das blitzschnelle Glasfasernetz alsbald zu nutzen: Je mehr Interessenten sich melden, desto größer die Chance, dass einzelne Straßenzüge angebunden werden.
Wer wissen will, ob bzw. wann die Glasfasertechnik in seinem Wohnbezirk verfügbar ist, kann die Hotline 0234/960 37 34 nutzen oder sich online informieren: www.stadtwerke-bochum.de. Hier gibt es auch alle Einzelheiten zu den „Stadtwerke
Connect“-Angeboten für Internet, Telefon und Fernsehen. Stromkunden der Stadtwerke erhalten bei den Glasfaser-Paketen einen Rabatt von 5 Euro.