Bochum.

Die Reaktion ließ auf sich warten, doch jetzt kommt es knüppeldick. Dass die Tage der Von-der-Recke-Grundschule in Hamme gezählt sein sollen, kam für viele völlig überraschend. „Ich konnte das kaum glauben“, sagt die Antje Kassem, sechsfache Mutter und Vorsitzende der Schulpflegschaft. Kaum zu glauben sind auch die Hintergründe, die diese Entscheidung wohl mit herbeiführten.

Eigentlich schien das Schicksal der wenige Kilometer entfernt liegenden Grundschule Hordel, in der Kappeskolonie besiegelt. Was nun den Meinungsumschwung mit herbeiführte, blieb wochenlang rätselhaft. Nur soviel ist sicher: Denkbar knapp, mit sechs zu fünf Stimmen, fiel hinter verschlossenen Türen in der vorbereitenden Arbeitsgruppe zum Schulentwicklungsplan die Entscheidung gegen die Von-der-Recke-Schule.

Grüne sollen Zünglein an der Waage gewesen sein

Zünglein an der Waage soll dabei die Stimme der Grünen gewesen sein, die bislang immer eng an der Seite, der durch hervorragende Leistungen beim Unterricht für Kinder mit Förderbedarf (Inklusion), bekannt gewordenen Von-der-Recke-Grundschule gestanden hatten.

Nach Informationen der WAZ wog ein anderes Argument schwerer: Die Enkel zweier bekannter Bochumer Lokalpolitiker sollen auf die Hordeler Grundschule gehen. Das ist in Hamme so nicht der Fall. Zudem kam es zu einem Zerwürfnis in der Ifak, die bislang in Hamme für die Übermittagsbetreuung (OGS) zuständig war. Wie zu erfahren war, soll da die Stimmung gekippt sein.

Ein gefundenes Fressen für die SPD-Hamme, die schon häufig kämpfte, wo es wehtut: „Wir werden mit Eltern, Kirchengemeinde, Sportvereinen und Verbänden unseren Widerstand gegen die beabsichtigte Schulschließung organisieren“, so Norbert Kriech, stellv. Vorsitzender.