Bochum. Mit 9500 Fußballfans hat das Public Viewing im Bochumer Westpark einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Derweil fiebern auch die Bochumer Griechen dem Viertelfinale am Freitag entgegen.
Am Freitagabend gibt’s bei jedem Tor Freibier und Ouzo. „Aber nur bei Treffern der Griechen!“, betont Stavros Liakeas. Dem Restaurantchef schwant: Bei deutschen Toren könnte die Spendierfreudigkeit mächtig ins Geld gehen...
Deutschland gegen Griechenland: Das seit dem Wochenende feststehende EM-Viertelfinale elektrisiert die Fußballfans. Vor allem die 1129 in Bochum lebenden Hellenen können ihr Glück kaum fassen. „Die Chancen auf ein Weiterkommen standen 20:80. Der Traum wurde wahr“, jubelt Stavros Liakeas, Geschäftsführer des Restaurants Yamas am Boulevard. Der VfL habe oft genug vorgemacht, wie man vermeintlich übermächtigen Gegnern Paroli bietet: „zuletzt im DFB-Pokal gegen die Bayern“. Der Verstand spreche für Gomez & Co. Sein Tipp aber kommt „von Herzen: 1:0 für Griechenland!“
Neuer Besucherrekkord
„Wir machen Euch fertig!“, grinst Vassilis Sakkalis. Der Wirt des griechischen Lokals Avli an der Luisenstraße glaubt an ein 1:1 nach 90 Minuten. „Danach hilft uns der liebe Gott, der es mit uns Griechen endlich mal wieder gut meint.“ Gut möglich, dass Vassillis seinen kickenden Landsleuten vor Ort die Daumen drückt. „Noch steht’s nicht ganz fest. Aber ich plane, mit Freunden nach Danzig zu fliegen.“
Wer daheim bleibt, kann die Begegnung am Freitag (20.45 Uhr) wieder im Westpark verfolgen. Hier hat sich die „Sparkassen-FanKurve“ mit bisher fast 25.000 meist jugendlichen Besuchern zum Erfolgsformat entwickelt. Nach 9100 Fans zum Auftakt gegen Portugal und 5400 Anhängern beim Klassiker gegen Holland meldet die Sparkassen einen Rekord: 9500 Besucher säumten am Sonntag beim letzten Gruppenspiel gegen Dänemark die Wiese hinter der Jahrhunderthalle. Veranstalter Marcus Gloria und sein „Cooltour“-Team strahlten mit der herrlich warmen Abendsonne um die Wette: „Endlich passt auch das Wetter.“
Nachbesserungen der Veranstalter
Nach vereinzelter Kritik an dem Fußballfest (u.a. beim EM-Check in der WAZ) haben die Macher drei Nachbesserungen vorgenommen:
Die 7x11-Meter-Videowand wurde ein Meter höher gehängt. So haben die Fans auch weiter hinten auf dem Gelände eine gute Sicht auf das brillante LED-Bild.
Public Viewing im Westpark
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Die Situation vor den Toiletten hat sich entspannt. Mehrere Herren- wurden zu zusätzlichen Damen-Klos deklariert. Folge: Die Warteschlangen bei den Mädels sind deutlich geschrumpft.
Verkleinert haben sich auch die Getränkegrößen. Statt in 0,5-Gebinden für 4 Euro werden Bier und Erfrischungsgetränke jetzt in 0,3-Liter-Bechern für 2,50 Euro ausgeschenkt. Das ist zwar teurer, „kommt dem Wunsch der Gäste aber offenbar entgegen“, so Gloria.
Blick auf WM 2014
Für die Fans gibt’s Lob: „Alles friedlich, alles fröhlich: Bei allen drei Spielen gab’s keinerlei negative Zwischenfälle“ so Marcus Gloria. „Es ist ein bemerkenswert ruhiges Fest“, bestätigt die Polizei, die am Sonntag nur einmal tätig werden musste. Ein 27-Jähriger Bochumer hatte zum Anpfiff einen Bengalo gezündet. Den 2:1-Sieg durfte er im Polizeigewahrsam „feiern“.
Auf drei weitere EM-Spiele der Nationalelf bis zum Finale am 1. Juli hoffen Sparkasse und Cooltour – und richten ihren Blick bereits auf die WM 2014 in Brasilien. Nach der erfolgreichen Public-Viewing-Premiere könnte der Westpark erneut zum Rudelgucken genutzt werden. An den Anstoßzeiten müssten die Planungen nicht scheitern: Die Spiele in Südamerika werden bis auf wenige Ausnahmen zwischen 18 und 22 Uhr unserer Zeit angepfiffen.
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