Bochum. 18 Grad, trocken, zeitweise sonnig. „Könnte schlimmer sein“, hellt sich die Miene von Marcus Gloria beim Blick auf die Vorhersage für Samstag auf. Deutschland spielt. Und das Wetter spielt mit.

Die Fußballfans in Bochum dürfen sich bei der Europameisterschaft auf stimmungsvolle Partys unter freiem Himmel freuen. Im Westpark entsteht die „Sparkassen FanKurve“. Mit Unterstützung des Geldinstituts wird an der Jahrhunderthalle ein Public Viewing veranstaltet: das erste seit der WM 2006; „eines der größten im Ruhrgebiet“, betont Organisator Marcus Gloria, der mit seiner Agentur „Cooltour“ über jahrzehntelange Erfahrungen bei Großveranstaltungen (u.a. Bochum Total) verfügt.

15.000 Besucher finden auf dem 6000-m2--Gelände Platz. Seit Montag läuft der Aufbau. Beeindruckend sind die Ausmaße des Stahlgerüstes. 24 Meter, elf Meter breit und 60 Tonnen schwer, wird hier die Videowand prangen: mit elf mal sieben Metern „die größte im Revier“, so Marcus Gloria. Ab Donnerstag werden die 72 Einzelteile zur LED-„Vidi Wall“ zusammengefügt. Am Freitag gibt’s einen Probelauf. Es dürfen keine Pannen passieren, wenn Tausende Fans am Samstag die Wiesen und Wege fluten.

Die wichtigsten Kurven-Regeln

Beim Rudelgucken soll alles fröhlich, alles friedlich sein. Dafür sollen 102 Ordner sorgen, die an den drei Zugängen Alleestraße, Wattenscheider Straße und Erzbahntrasse Kontrollen vornehmen. Um ihnen die Arbeit leichter zu machen, erinnert Marcus Gloria an die wichtigsten Kurven-Regeln:

Das Mitbringen „jeglicher Art“ von Speisen und Getränken, insbesondere in Glas, PET-Flaschen oder Tetra-Packs, ist untersagt.

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Klappstühle, sperrige Gegenstände und Fahrräder dürfen gleichfalls nicht mitgebracht werden. Räder können am Eingang abgestellt und angekettet werden; eine Bewachung gibt es aber nicht.

Die umliegenden Teiche dürfen nicht betreten werden.

Das Verbot von Bengalos und sonstigem Feuerwerk bedarf eigentlich keiner Erwähnung.

Reagiert haben die Veranstalter auf einen WAZ-Bericht. Eltern hatten sich beschwert, dass ihre Kinder keinerlei Verpflegung mitbringen dürfen: „Was passiert, wenn es heiß und schwül ist? Sind unsere Kinder dann gezwungen, für teuer Geld Wasser zu kaufen, um nicht umzukippen?“ „Wir werden Vorsorge treffen“, kündigt Marcus Gloria an. Zwar sei das Speisen- und Getränkeverbot unabdingbar, um das Public Viewing bei freiem Eintritt zu finanzieren. Für Notfälle werde aber eine Trinkwasser-Station eingerichtet. „Wer dringend Wasser braucht, wird es selbstverständlich kostenlos bekommen.“