Bochum. Groß ist die Vorfreude auf die EM-„Fankurve“ im Westpark. Doch einen Monat vor Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft gibt es Kritik am Getränke- und Speiseverbot.

Vor allem für Jugendliche ist Public Viewing eine Riesenparty. Groß ist die Vorfreude auf die EM-„Fankurve“ im Westpark. Doch einen Monat vor Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft gibt es Kritik. „Es dürfen keinerlei eigene Getränke und Speisen mitgebracht werden. Alles muss gekauft werden. Vielen Jugendlichen fehlt dafür das Geld. Das ist für mich Abzocke“, ärgert sich WAZ-Leserin Marion Föckel.

Größte Videowand des Reviers, alle Spiele der Nationalelf und das Finale live, Platz für 15.000 Besucher, freier Eintritt: „Ganz Fußball-Bochum freut sich auf die ,Sparkassen-FanKurve’“, werben Marcus Gloria („Cooltour“) und das Geldinstitut für ihr Fanfest auf der Wiese hinter der Jahrhunderthalle.

Der Jubel ist nicht ungeteilt. „Dass gerade Kinder und Jugendliche in einem öffentlichen Park keine Getränke oder Proviant mitnehmen dürfen, ist ungeheuerlich“, beschwerten sich mehrere Eltern bei der WAZ. „Was passiert, wenn es an den Spieltagen heiß und schwül ist? Sind unsere Kinder dann gezwungen, für teuer Geld Wasser zu kaufen, um nicht umzukippen?“

Gründliche Einlasskontrollen geplant

Sind sie. „Das Getränke- und Speisenverbot ist unabdingbar“, bekräftigt Marcus Gloria im WAZ-Gespräch und nennt zwei Gründe.

Erstens: die Sicherheit. „Glas- und PET-Flaschen und andere Behältnisse könnten als Wurfgeschoss missbraucht werden. Und zweitens: die Wirtschaftlichkeit. „Die Großveranstaltung kann bei freiem Eintritt nur über eine Rückfinanzierung durch die Gastronomie funktionieren. Anders wären die hohen Kosten nicht zu tragen.“

Alle Besucher müssen an den drei Zugängen (Alleestraße, Erzbahntrasse, Gahlensche Straße) mit gründlichen Einlasskontrollen rechnen. Heißt: Taschen und Rucksäcke öffnen. „Im Prinzip“, sagt Marcus Gloria, „gelten bei uns die gleichen Regeln wie bei Fußballspielen im rewirpower-Stadion. Dort würde ja auch niemand auf die Idee kommen, seine eigene Verpflegung mitzubringen. Und wenn doch, muss er die Sachen halt am Eingang abgeben.“ Strikt verboten ist im Westpark auch jede Art von Feuerwerk (etwa Bengalos).

"Durchweg positive" Resonanz

Dass sich die Fans an den Getränke- und Imbissständen bedienen müssen, hält der erfahrene Veranstalter (Bochum Total) für gerechtfertigt. „Immerhin zahlt ja niemand Eintritt.“ Die Preise des Kölner Caterers q1 werden moderat sein, kündigt Gloria an: „Sie liegen auf Stadion-Niveau.“

Bis auf die Eltern-Proteste sei die Resonanz auf die EM-Party bislang „durchweg positiv“, betont Marcus Gloria. „Nach der Pleite zur WM 2010 finden es ganz viele Menschen toll, dass Bochum wieder ein Public Viewing haben wird. Unser Ziel ist es, ein schönes und friedliches Fußballfest zu feiern.“