Bochum. .
Auf dem ehemaligen Nokia-, jetzt Thelen-Gelände in Riemke, gibt es wieder eine Neuansiedlung: DHL lässt zurzeit eine große Halle abreißen, um dort ein sogenanntes Basiszentrum zu errichten.
Firmenadresse wird Meesmannstraße 103-107 sein. Der Weltmarktführer-Paketdienst DHL, der zur deutschen Post gehört, investiert bundesweit in sein Logistiknetz. Sprecher Achim Gahr: „Unsere Paketzentren werden aufgestockt. Wir investieren insgesamt 750 Millionen Euro.“
Ziel sei, den Paketumschlag zu optimieren: aktuell würden 20 000 Pakete pro Stunde verarbeitet, erreicht werden sollen zunächst 28 000 Stück/h, später 40 000. „Der Paketmarkt boomt seit längerem.“
33 Paketzentren bundesweit
In Bochum will DHL eine ganz neue Form der Verteilung erproben, die Zustellbasis für Pakete werde mechanisiert mit „modularem Aufbau“. Wie genau diese Technik funktioniert, mochte Achim Gahr nicht verraten: „Diesen Wettbewerbsvorteil wollen wir uns bewahren. Die Konkurrenz schielt schon lange auf angekündigte Innovationen.“ Gahr rechnet mit einer relativ kurzen Bauphase und Neubezug wohl noch in diesem Jahr. Nach Angaben der Stadtverwaltung sollen künftig 80 Leute in der Basisstation arbeiten.
33 Paketzentren unterhält DHL bundesweit. Von Dorsten aus erfolgt die Verteilung fürs Ruhrgebiet. Bislang gibt es in Bochum an der Wittener Straße hinter der Hauptpost eine Zustellbasis. Weil die Paketmenge steigt, reichen die Kapazitäten nicht mehr aus, und so nimmt DHL die Gelegenheit wahr, die neue Form der Basisstation zu installieren. „Bochum wird eine der ersten mechanisierten Basen sein, mit der wir die Qualität der Zustellung verbessern können.“
Baumfällung genehmigt
Die Abbrucharbeiten sind in vollem Gange; die übernimmt der Investor für DHL. Für das Unternehmen wird ein gleicher Stelle eine größere Halle gebaut. Dort müssen die Transporter, Lkw wie Sprinter, rückwärts in kurzen Takten heranfahren können. Dieser besonderen Form der Fahrzeuglogistik standen aber 29 Bäume im Weg, darunter geschützte Platanen, bis zu 45 Jahre alt, mit Stammesumfängen von bis zu 193 cm.
Die Baumfällung wurde genehmigt. Die Baumschutzsatzung sieht Ersatzpflanzungen von 53 Laubbäumen mit einem Stammesumfang von mindestens 20-25 cm vor. Nach Angaben des Architekten sollen davon so viele wie möglich auf dem Gelände selbst gepflanzt werden. Für weitere 20 Birken sowie 14 Pyramidenpappeln auf dem Grundstück wird es keinen Ersatz geben.
Kartierung von Vogelbrutvorkommen und Fledermausquartieren
Die Thelen-Gruppe hatte eine Kartierung von Vogelbrutvorkommen und Fledermausquartieren bei den Herner Landschaftsarchitekten Heller+Kalka in Auftrag gegeben. Deren Fazit: „Es ist aktuell davon auszugehen, dass durch die Rodung der Gehölze keine Brutvorkommen beeinträchtigt oder zerstört werden.“
Die Postzustellbasis der DHL in Velbert