Bochum. Schon 260 Mitarbeiter der Roeser-Gruppe arbeiten in Bochum-Riemke am ehemaligen Standort von Nokia. Der Medizin-Artikel-Versorger möchte am Ort weiter expandieren.
Die Mülheimer Roeser-Gruppe hat den Standort gewechselt und ist auf das ehemalige Nokia-Gelände in Riemke gezogen. Die Gebäude bleiben zwar innen und außen noch nokia-blau, selbst auf den Besucher-Ausweisen prangt das Logo des mittlerweile in Bochum ungeliebten finnischen Weltkonzerns, doch drinnen hat sich einiges getan. Wo früher die neuesten Mobiltelefone getestet wurden, arbeiten bereits 260 Mitarbeiter des deutschlandweit führenden Medizinprodukte-Versorgers.
"Wir wollen weiter expandieren"
Und Geschäftsführer Dr. Joachim Mohme kündigt an: „Wir wollen weiter expandieren.” In den vergangenen Jahren seien pro Jahr zwischen zehn und 15 neue Mitarbeiter eingestellt worden. In Mülheim kam man mit dem Platzangebot nicht mehr aus. „Die Mitarbeiter haben sich dort bereits gegenseitig auf dem Schoß gesessen”, so Mohme. Im ganzen Ruhrgebiet suchte das 1918 als orthopädisch-technische Werkstatt in Essen gegründete Unternehmen nach einem neuen Quartier. „Die modernen ehemaligen Nokia-Gebäude haben am besten gepasst”, so Geschäftsführer Udo Maas.
Zunächst bleiben 40 Logistik-Mitarbeiter am alten Standort, sollen jedoch in etwa einem Jahr noch Bochum nachfolgen. Roeser als ein bundesweit führender Anbieter bei der Versorgung von Krankenhäusern, hat sich die Option offen gehalten, am neuen Standort weiter zu expandieren.
Option auf zweite große Lagerhalle
Bis Juni 2008 hatte der finnische Nokia-Konzern mit zuletzt etwa 2300 Mitarbeitern in Bochum Mobiltelefone gefertigt. Von den etwa 80 000 qm Hallen- und Bürofläche nutzt Roeser 15 000 qm, davon 10 000 qm als reine Lagerkapazität. Die Gruppe hält die Option auf eine zweite 10 000 qm große Lagerhalle offen.
Das Unternehmen hat seine Geschäftsfelder in drei Gesellschaften aufgeteilt. Die Roeser Medical GmbH fungiert als Systemanbieter für Krankenhäuser, beschafft herstellerunabhängig Produkte jeder Art. Insgesamt 800 000 Artikel von 900 Herstellern gehören zum Sortiment. Die Palette reicht von Einwegspritzen über Instrumente bis zur kompletten Einrichtung von Operationssälen. Die Roeser Hospigate GmbH schließt langfristige Komplettverträge mit Kliniken. Sie organisiert den kompletten Warenverkehr eines Krankenhauses, das dann auf eigene Lagerhaltung- und Verwaltung verzichten kann. Neu aufgebaut wird eine IT-Sparte, die spezielle Krankenhauslösungen entwickelt und vertreibt.
Verkehrstechnisch optimaler Standort
In Bochum, so versichert das Geschäftsführer-Duo, will Roeser nicht nur eine neue Heimat finden, sondern auch seine Aktivitäten weiter ausbauen. Udo Maas: „Dieser Standort ist für uns verkehrstechnisch optimal gelegen. Alle unsere Mitarbeiter sind uns aus Mülheim und Duisburg gefolgt.” Die Firma setzt auf den zur Zeit gegen den Trend prosperierenden Gesundheitsmarkt. Zur Zeit beschäftigt die Roeser-Gruppe 25 Auszubildende. Im Sommer dieses Jahres sollen acht weitere junge Leute eingestellt werden.