Bochum. . Die Bochumer Feuerwehr verkauft alte Einsatzfahrzeuge wie zum Beispiel eine Drehleiter. Sie wurde ausgemustert. Gleichzeitig wurden bereits zwei neue Drehleitern angeschafft.
Die Bochumer Feuerwehr stößt vier alte Fahrzeuge ab. Dazu gehört eine fast 20 Jahre alte Drehleiter. Mindestens 22.000 Euro wollen die Lebensretter dafür haben. Sonstige Merkmale der Drehleiter: 264 PS, Diesel, rote Lackierung, Tachostand 88 081 Kilometer.
Wie auch im vergangenen Frühjahr wird der Fuhrpark der Feuerwehr jetzt teilweise ausgewechselt. Auf der öffentlichen Verkaufsliste stehen auch ein Tanklöschfahrzeug (Erstzulassung 1986, 192 PS, normale Feuerwehrausstattung, 3000 Euro), ein Löschfahrzeug (Erstzulassung 1981, 175 PS, ebenfalls normale Feuerwehrausstattung, 2500 Euro) und ein Rettungsfahrzeug (Erstzulassung 2000, 122, PS, 500 Euro). Die alten Karossen haben ihre Macken. Bei der Drehleiter sind zum Beispiel die Zehn-Jahres-Inspektion und die Kontrolle der Bremsen und Reifen fällig. Feuerwehrsprecher Simon Heußen sagte am Montag auf WAZ-Anfrage: „Natürlich sind teilweise aufwendigere Reparaturen notwendig, aber das wird bei der Preiskalkulation natürlich mit berücksichtigt.“
Für drei alte Fahrzeuge 12.000 Euro Erlös erzielt
Probleme, die Feuerwehrautos loszuwerden, sieht Heußen jedoch nicht. Bereits im vorigen Jahr wurden zwei ausgemusterte Löschgruppenfahrzeuge an Firmen veräußert, die sich auf das Weiterverkaufen von Brandschutz und Rettungsfahrzeugen spezialisiert haben. Außerdem wurde ein Wechsellader an eine Privatperson verkauft. Der Gesamterlös lag bei über 12.000 Euro. Teilweise werden solche alten Wagen im restaurierten Zustand nach Afrika und Südamerika weiterverkauft, aber auch an Freiwillige Feuerwehren in Deutschland. Wie immer bei solchen Fuhrparkbereinigungen hat die Bochumer Feuerwehr über 50 Firmen angeschrieben.
Zwei neue Drehleitern zum Stückpreis von 473.159 Euro
Bereits im vorigen Herbst haben die Bochumer Lebensretter zwei neue Drehleitern angeschafft. Der Stückpreis beträgt 473 158 Euro. Feuerwehrsprecher Heußen: „Größter Vorteil ist mit Sicherheit eine deutlich höhere Belastbarkeit des fest montierten Rettungskorbes an der Leiterspitze, mit dem nun zwei Personen gleichzeitig gerettet werden können. Bisher war immer nur die Rettung von einer Person möglich.“ Außerdem seien die Fahrzeuge mit modernster Computertechnik ausgestattet. Sie ermögliche es zum Beispiel, eine Leiterposition zu speichern, so dass etwa ein Fenster mehrmals automatisch angefahren werden könne. „Dies erleichtert dem Bediener die Arbeit und ist deutlich schneller als eine manuelle Steuerung.“
Insgesamt verfügt die örtliche Feuerwehr inklusive Krankentransport -und Rettungsdienst zurzeit über 171 Fahrzeuge, darunter fünf Drehleitern.
Außer alte Autos verkauft die Feuerwehr in Kürze auch über zehn gebrauchte Defibrillatoren. Der Restwert soll sich auf geschätzt rund 1500 Euro belaufen. Neu kosten sie weit über 10.000 Euro, heißt es.