Bochum. . Die Bochumer Feuerwehr bietet zwei alte Löschfahrzeuge und ein Wechselladerfahrzeug zum Verkauf an. Die Nachfrage sei da, heißt es. Die Wagen würden von den Käufern restauriert und nach Afrika und Südamerika weiterverkauft.

Die Feuerwehr verscherbelt zwei alte Löschfahrzeuge und ein Wechselladerfahrzeug. Sie will dafür jeweils mindestens 2000, beziehungsweise 3500 Euro haben. Die Wagen wurden in den 80er Jahren gebaut. Aus Altersgründen sind sie nur noch „bedingt fahrbereit“. Trotzdem hat der technische Leiter der Feuerwehr, Markus Wendelberger, gar keine Sorge, sie loszuwerden. „Sie glauben gar nicht, wie gefragt die alten Feuerwehrautos sind“, sagte er am Montag auf WAZ-Anfrage. „Bis jetzt sind wir jedes Auto losgeworden.“

Wagen gegen nach Afrika und Südamerika sowie an die Freiwillige Feuerwehr

Geschätzt 90 Prozent würden von speziellen Kfz-Händlern aufgekauft, restauriert und weiterveräußert. Die Fahrzeuge gingen an Feuerwehren in Afrika und Südamerika. Aber auch an Freiwillige Feuerwehren in Deutschland würden die alten Karossen verkauft. Schließlich sind sie voll einsatzfähig. Weitere Einzelheiten zu den alten verkaufsbereiten Feuerwehrwagen stehen auf der Internetseite der Feuerwehr www.notfallinfo-bochum.de.

Gleichzeitig schafft sich die Feuerwehr zurzeit neue Fahrzeuge an. Seit 2006 wurden 16 Löschfahrzeuge und „Hubrettungsfahrzeuge“(mit Drehleiter) bestellt. Davon wurden acht bereits ausgeliefert, die anderen sollen im kommenden Herbst ankommen. Dann wird die Feuerwehr ihren Fuhrpark weithin durchsaniert haben.

Ein Löschfahrzeug kostet im Schnitt rund 200 000 Euro, sagt Wendelberger, ein Drehleiter-Wagen rund 600 000 Euro. Die Feuerwehr finanziert nicht, sondern zahlt jeweils den Komplettpreis. Insgesamt verfügt die Bochumer Feuerwehr inklusive (Kranken-)Rettungsdienst über 150 bis 160 Fahrzeuge.

Bundeskartellamt verhängte Millionenbuße gegen Feuerwehrwagen-Hersteller

Apropos Neuwagen: Wegen illegaler Preisabsprachen beim Verkauf von Feuerwehrwagen zwischen 2001 und 2009 hatte das Bundeskartellamt im vorigen Februar gegen drei Hersteller und einen Wirtschaftsprüfer Bußgelder in Höhe von 20,5 Millionen Euro verhängt. Zwar hatte auch die Feuerwehr Bochum teilweise bei diesen Herstellern gekauft. Doch weil auch andere, nicht belangte Hersteller mitgeboten hatten, glaubt Wendelberger nicht, dass in diesen Fällen ein überhöhter Preis gezahlt worden sei.