Bochum. . Zahlreiche Besucher kamen am Sonntag zur „1. Gesundheitsmesse Bochum“ in die Stadtpark-Gastronomie. 55 Aussteller aus der lokalen Medizin- und Gesundheitsbranche präsentierten ihre Angebote.
Draußen, im schönen Bochumer Stadtpark, ließen sich die Menschen am Sonntag von der Sonne küssen. Drinnen, in der Stadtpark-Gastronomie, ließen sie sich über ihre Gesundheit, beziehungsweise ihre Krankheiten informieren. Fachkräfte aus der lokalen Medizinbranche standen auf der „1. Bochumer Gesundheitsmesse“ bereit, um Patienten und andere Interessierte über ihre neuesten Leistungsangebote zu informieren. Das Interesse war groß. Die WAZ war Medienpartner der Messe.
Jeder Besucher konnte sich bei kostenlosem Eintritt bei den 55 Ausstellern ein wenig durchchecken lassen. Blutdruck, Blutzucker, Hörgeräte, Sehhilfen, Zahn- und Orthopädie-Techniken, Vorsorgemaßnahmen, neueste Diagnostik und Therapien oder Alterspflege - zu diesen und anderen Themen wurden die Besucher von Spezialisten allgemeinverständlich aufgeklärt. Dazu gab es reichlich Broschüren und Werbematerial. Die Tragebeutel einiger Besucher spannten sich deutlich.
Begehbares Darm-Modell
Das größte Anschauungsobjekt war das rund zehn Meter lange Modell eines Darms. Die Besucher konnten hindurch gehen wie durch einen engen kurvigen Tunnel. Die Eindrücke sind geeignet, zu gegebener Zeit vielleicht doch mal über eine Vorsorgeuntersuchung nachzudenken. An den Innenwänden werden sehr plastisch Krebsgeschwüre und seine Vorstufen gezeigt.
Doch die Messe wollte keine Angst machen, sondern helfen und eine bessere Vernetzung innerhalb der Medizinbranche fördern. Denn: Veranstalter der Messe ist das „Medizinische Qualitätsnetz Bochum“ (MedQN), ein Zusammenschluss von 170 Haus- und Fachärzten in 130 Praxen. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit und das Wohlergehen der Bochumer nicht nur fachspezifisch, sondern auch „ganzheitlich“ zu betrachten.
Deshalb wollen die Ärzte von MedQN jetzt immer mehr ihre Kooperation mit anderen Partnern aus der Gesundheitsbranche vorantreiben - wie zum Beispiel mit denen, die sich jetzt auf der Messe vorstellten. Ziel sei es, so der Vorsitzende von MedQN, der Kardiologe Dr. Michael Tenholt, „ein abgestimmtes und qualitatives Angebot“ machen zu können, das „speziell auf die Erkrankungen und die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten“ sei. „Wir versuchen, auf Augenhöhe Behandlungspläne mit unseren Partnern zu entwickeln, um die jeweiligen Kompetenzen der Behandler zu optimieren.“ Auf diese Weise sollen zum Beispiel Doppeluntersuchungen vermieden und Therapien besser aufeinander abgestimmt werden.
Wichtiger Baustein des Konzepts ist der „Patientenbeirat“
Ein wesentlicher Baustein dieses Konzepts ist der „Patientenbeirat“, dessen Mitglieder sich alle acht Wochen treffen. Bei ihnen holt sich MedQN wesentliche Anregungen aus der Patientenschaft. „Sie sagen, was sie wollen, was sie stört“, wie Dr. Christian Möcklinghoff (Arzt für plastische und Handchirurgie) auf der Messe sagte.
Teilweise gut besucht waren auch die vielen Fachvorträge, die parallel in zwei Räumen gehalten wurden. Namhafte Ärzte stellten die Behandlungsmethoden, Risiken und Chancen bei fast allen Volkskrankheiten vor. Außerdem wurde über die Organspende informiert und ein persönlicher Spenderausweis verteilt.