Bochum. . Nach 22 Jahren als Geschäftsführer des Universitätsklinikums Bergmannsheil geht Hans-Werner Kick (60) in den Ruhestand. Am Donnerstag wurde er feierlich verabschiedet.

„Am Bergmannsheil liegt immer ein Haufen Sand vor der Tür.“ Hans-Werner Kick schmunzelt über das geflügelte Wort, das am Bürkle-de-la-Camp-Platz seit vielen Jahren die Runde macht. Der 60-Jährige weiß: Die Dauerbaustelle war auch sein Werk. Und darauf kann er stolz sein. Der Haufen Sand bleibt dem Universitätsklinikum erhalten; Kick sagt ade: Nach 22 Jahren wechselt der Geschäftsführer des Bergmannsheils zum Monatsende in den Ruhestand.

Lehre und Forschung neben der Krankenversorgung vorangebracht zu haben: Das nimmt in der Bilanz von Hans-Werner Kick den ersten Rang ein. Mit welchem Erfolg, mit welcher Nachhaltigkeit, dokumentierte der prominent besetzte Festakt, den das Bergmannsheil am Donnerstag ausrichtete. Fritz Kollorz, ehemaliger Chef der Bergbau-Berufsgenossenschaft, hob die Einbindung des Bergmannsheils in das Universitätsklinikum der Ruhr-Uni als einen „entscheidenden Baustein“ hervor, der das „hohe fachlich-wissenschaftliche Niveau“ der Klinik befördert habe. „Unser Haus spielt in der 1. Liga. Das Bergmannsheil steht besser da als jemals zuvor – ob in baulicher, medizinischer oder wirtschaftlicher Hinsicht“, würdigte auch der Aufsichtsratsvorsitzende Xaver Schmidt.

Endlich Zeit für die Frau

Als Geschäftsführer wirkte Kick fast durchgehend als „Bauführer“. Unter seiner Verantwortung wurden wegweisende Neubauten geplant und errichtet. Dazu zählen die Herzklinik, Bochums erstes Schlaflabor, das Service-Center und das neue Bettenhaus 3. Das umfangreichste Bauvorhaben mit einem Finanzvolumen von über 100 Mio. Euro wird derzeit umgesetzt: der Bau eines neuen Bettenhauses und Funktionstraktes mit neuer Notfallaufnahme, einem modernen Zentral-OP, Intensivstationen und weiteren Funktionsabteilungen. Der erste Bauabschnitt soll im nächsten Jahr vollendet sein.

Gut möglich, dass Hans-Werner Kick dann unterwegs ist. „Ich will endlich mehr Zeit mit meiner Frau Rosemarie verbringen. Wandern und Reisen sind unsere großen Hobbys, am liebsten in den Bergen“, sagte der scheidende Klinikchef im WAZ-Gespräch. Mehr Aufmerksamkeit will er auch seiner kommunalpolitischen und sozialen Arbeit widmen: In seiner Heimatstadt Schwelm ist Kick SPD-Ratsmitglied und Vorsitzender des AWo-Ortsverbandes.

Rüstzeug für manche sozialpolitische Debatte erhielt er am Donnerstag aus berufenem Munde. Wilfried Schmickler, kabarettistisches Fallbeil und Stammgast bei den WDR-Mitternachtsspitzen, war Gast der Verabschiedung. Die Kollegen wussten von Kicks Vorliebe für Schmickler – und hatten den scharfzüngigen Auftritt als Überraschung organisiert.