Bochum. .

„Wir sind mehr als froh, dass wir jetzt Verstärkung bekommen“, so Heinz Martin Dirks, Leiter der Wirtschaftsförderung. Das Land gab jetzt grünes Licht für ein neues Kompetenzzentrum „Frau und Beruf“, das in seinem Amt installiert werden soll.

Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Gleichstellung in der Region, kommentiert die Bochumner SPD-Landtagsabgeordnete Carina Gödecke. „Wir verbessern in Nordrhein-Westfalen die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, kümmern uns um neue Zugänge, unterstützen den Wiedereinstieg nach einer Familienphase und organisieren vor Ort eine umfassende Berufsorientierung für Mädchen. Zudem sind die Zentren Unternehmen bei der Umsetzung frauenfördernder Maßnahmen behilflich.“

Überzeugungsarbeit leisten

In den 90er Jahren gab es die Regionalstellen Frau und Beruf, deren Förderung die Landesregierung dann einstellte. Dirks: „Wir führten die Maßnahme dennoch nach 2008 weiter.“ Seither ist Karin Knütter allein auf weiter Flur zuständig. „Bei rund 10 000 Betrieben in Bochum mehr als schwierig.“ Gilt es doch, vor allem in den Unternehmen Überzeugungsarbeit zu leisten, mehr Frauen auch in gehobenen Positionen Chancen zu geben.

Für Bochum werden vier bis fünf Personalstellen bewilligt. Die Mitarbeiterinnen werden den Bereich Mittleres Ruhrgebiet abdecken, dazu gehören auch Hattingen, Witten und Herne. Deren Aufgabe: den Frauenanteil in der heimischen Wirtschaft erhöhen. Dirks: „Noch immer gibt Berufe, in denen Frauen nur sehr schwer Fuß fassen können. Über das Kompetenzzentrum wollen wir Überzeugungsarbeit leisten, um das weibliche Arbeitskräftepotenzial besser zu erschließen.“

Gesamtkosten liegen bei 1,5 Millionen Euro

Anfang April soll’s losgehen. Das Land fördert das Projekt zu 90 Prozent, die Gesamtkosten liegen bei 1,5 Millionen Euro. Die Zuschussdauer ist auf dreieinhalb Jahre angelegt. Der jährliche Eigenanteil für die Stadt Bochum liegt bei 22 000 Euro. Dirks: „Herne und Hattingen suchen bereits; eine Mitarbeiterin wird in Herne eingesetzt. Die Vorgabe ist, dass die Kommunen die Stellen möglichst extern besetzen statt durch Umsetzungen lediglich Pesonalkosten zu sparen.“

Die Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums werden also zunächst viel unterwegs sein in der Region. Zu ihren Aufgaben gehört ferner, neue Zugänge auf dem Markt zu schaffen, Gründerinnen und Unternehmerinnen zu unterstützen, weibliche Führungskräfte – sofern vorhanden – in ihrer Position zu stärken. Vor allem aber sollen sie Unternehmen überzeugen, dass weibliche Kräfte eine Bereicherung sein können für den Betrieb und frauenfördernde Maßnahmen umzusetzen.