Bochum. . Zwei Bochumer (19, 20) haben am Donnerstag vor Gericht zugegeben, in eine Wohnung eingebrochen zu sein und nachher Feuer gelegt zu haben, um Fingerabdrücke zu beseitigen.
Ein Wohnungseinbruch an der Hattinger Straße hätte in einer Katastrophe enden können. Die mutmaßlichen Einbrecher haben am Donnerstag vor dem Landgericht zugegeben, die Wohnung angezündet zu haben, um Fingerabdrücke zu beseitigen. Die Wohnung lag im Erdgeschoss eines fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshauses im Ehrenfeld und brannte aus.
Es war die Nacht des 28. August 2011. Ein 19-jähriger Handwerks-Lehrling und ein Aushilfsarbeiter (20) aus Bochum sollen durch ein Fenster in die Wohnung eingestiegen und von dort einen Fernseher, zwei Laptops und eine Playstation in ihr Auto geschleppt haben. Die Wohnung gehörte einem Bekannten. Vorher waren sie mit ihm in eine Disko gefahren; sie wussten deshalb, dass er nicht zu Hause war.
Der 20-jährige Angeklagte sagte jetzt der 3. Strafkammer, dass sein Komplize mit einem Feuerzeug eine Matratze und eine Decke angezündet habe. Als die beiden damals mit der Beute geflüchtet waren, rückten 25 Feuerwehrkräfte an und löschten alles unter Atemschutz mit einem Strahlrohr.
„Eine gute Idee war das nicht“
Kurz darauf entdeckte die Kripo, dass Brandstiftung vorlag. Am Tag danach wurden die jetzt Angeklagten (U-Haft) gefasst. Im Prozess sagte der 20-Jährige: „Eine gute Idee war das nicht.“ Er soll damals alkoholisiert gewesen sein.
Bei der Festnahme war aber noch nicht bekannt, dass die beiden direkt nach dem Einbruch in einer Wohnung an der Castroper Straße einen schweren Raubüberfall begangen haben sollen. Wieder traf es einen Bekannten (26). Der 19-jährige Angeklagte schilderte vor Gericht dramatische Szenen: Der Mitangeklagte sei von hinten an sein Opfer herangetreten, habe mit der linken Hand gegen die Stirn gedrückt und mit der rechten Hand ein Messer am Hals „durchgezogen“. Laut Anklage wurden drei Playstation-Spiele geraubt.
Das Opfer kam damals schwer verletzt ins Krankenhaus. Es wird in dem Prozess noch aussagen. Der Prozess geht am 6. März weiter.