Bochum. .
Geboren am 29. Februar! Je nach Gemüt kann sich ein solcher Geburtstag zur Qual oder zum Quell’ mancher Freude mausern. Der Bochumer Friedhelm Bakenecker jedenfalls, der am 29. Februar 1964 das Licht der Welt erblickte, nimmt es gelassen, macht kein großes Gewese um seinen heutigen 48. – pardon – 12. Geburtstag.
„Für mich ist das ganz normal. Ich feiere in den Jahren ohne 29. Februar am 1. März. Das hat ganz praktische Gründe, denn am 28. Februar hat mein Neffe Geburtstag“, erzählt der Bogestra-Angestellte. Übrigens kam er nur ganz knapp in den Genuss dieses eher seltenen Geburtsdatums, seine Geburtsstunde lag um 0.15 Uhr, er verfehlte die Normalität eines 28. Februars nur um ein Viertelstündchen.
Dabei stamm Friedhelm Bakenecker aus einer großen Familie, er hat fünf Geschwister. Und die trieben in der Vergangenheit, wie man sich leicht ausmalen kann, so manchen Schabernack mit dem Geburtstagskind. Denn eigentlich darf er ja nur alle vier Jahre, den Schaltjahren nämlich, seinen Geburtstag feiern. Das stimmt zumindest ein bisschen, denn „es ist schon ein wenig ein besonderes Gefühl, wenn es mal wieder der 29. Februar ist“.
"Schaltjahr-Kinder" ziehen sich magisch an
Als er sechs (also 24) Jahre alt wurde, schenkten die Geschwister ihm eine Schultüte. Es soll wohl gar nicht so einfach gewesen sein, im Februar eine solche Tüte aufzutreiben. Vier Jahre später standen wieder die lustigen Geschwister bei ihrem Bruder vor der Tür, da gab es dann ein erstes Zeugnis. Immerhin konnte der da schon reife 28-Jährige darüber lachen.
Während er über vergangene Geburtstage räsoniert, fällt Friedhelm Bakenecker ein, dass er so alleine mit diesem Tag doch nicht ist. Ein Klassenkamerad hatte am gleichen Tag Geburtstag und in dem Haus, wo er seine Jugend verbrachte, gab es noch einen weiteren Menschen, mit diesem Schaltjahr-Geburtstag. Offenbar ziehen sich „Schaltjahr-Kinder“ magisch an.
Auswirkungen auf sein Berufsleben hatte sein „wahres“ Alter wenig. Weder in seinem erlernten Beruf als Bergmann auf der Zeche General Blumenthal kümmerte es die Kumpel, einen solch’ zarten Knaben an ihrer Seite zu wissen, noch später bei der Bogestra. Dort lenkte er zunächst Busse, bis er schließlich über 17 Jahre lang den Vorstand Gisbert Schlotzhauer sicher von Termin zu Termin chauffierte. Heute sitzt er in der Verwaltung, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fahren darf.
Gefeiert wird im Hause Bakenecker mit Frau Christiane, mit der er seit 20 Jahren verheiratet ist, und dem erwachsenen Sohn erst am Samstag, dafür aber richtig groß.