Essen. Die Essener Anja Kampmann und Andreas Kimmerietz sind seit sechs Jahren ein Paar. Am 29. Februar 2012 werden sie in Essen heiraten. Hochzeitstag am Schalttag: Von wegen nur alle vier Jahre - blickt das Paar voraus: „Wir können ja am 28. Februar und am 1. März feiern.“
Das Datum, das sich Andreas Kimmrietz für seine Hochzeit ausgesucht hat, brachte seinen Vater ganz schön durcheinander: „Weißt du eigentlich, dass ihr dann nur alle vier Jahre Hochzeitstag habt?“, wandte er sich besorgt an seinen Sohn, als ihm klar wurde, dass der 29. Februar kein Tag wie jeder andere ist.
Genau aus diesem Grund werden sich Andreas Kimmrietz und Anja Kampmann aus Schonnebeck am Mittwoch das Ja-Wort geben. Weil es eben kein gewöhnlicher Tag ist, sondern einer, den es nur alle vier Jahre einmal gibt. „Das fand ich außergewöhnlich, diesen Tag als Hochzeitsdatum zu haben“, sagt Kimmrietz. Der 42-Jährige wollte etwas Besonderes.
Den Hang zur Extravaganz und zum Wagemut bewies der selbstständige Unternehmer schon bei seinem Heiratsantrag. Eigentlich wollte Andreas Kimmrietz nämlich auf Sylt heiraten, romantisch zwischen Weihnachten und Neujahr. Anfang Dezember fragte er ohne Anjas Wissen auf der Insel an, bekam aber keinen Termin auf dem Standesamt der Insel. Die vier Tage Sylt-Urlaub schenkte er seiner Liebsten dennoch zu Weihnachten.
„Einen Hochzeits-Termin habe ich leider nicht bekommen“, erwähnte er ganz nebenbei, während Anja Kampmann das Geschenk auspackte. „Das habe ich gar nicht wahrgenommen, was er da gesagt hat“, erinnert sich die Krankenschwester an den Moment, in dem Andreas quasi um ihre Hand anhielt, „erst als meine Mutter mich fragte, ob ich denn nicht gehört hätte, was Andreas da gesagt habe, habe ich reagiert.“
Versteckter Heiratsantrag
Ohne Umschweife erklärte Andreas Kimmrietz seiner Partnerin, dass er eigentlich vorgehabt habe, sie auf Sylt zu heiraten. „War das unromantisch? War das hoch gepokert? Ich glaube nicht, ich wusste ja, dass sie mich haben will“, schmunzelt Kimmrietz . Und er lag richtig: Anja Kampmann genoss nicht nur die Urlaubstage an der Nordsee, sie nahm auch den versteckten Heiratsantrag an: „Das war für mich immer klar, dass ich ja sage, wenn er mich fragen würde“, erzählt die 45-Jährige, „aber ich war schon ein wenig überrascht.“
Seit sechs Jahren sind die beiden Essener ein Paar, das Thema Heiraten stand schon mal im Raum, „aber ich habe nicht konkret darüber nachgedacht“, erklärt Anja Kampmann ihre Überraschung. Dass sie jetzt künftig nur alle vier Jahre ihren Hochzeitstag feiern können, hat bei den ersten Freunden schon für die erwartete Reaktion gesorgt: „Als meine Freunde das hörten, haben sie mich sofort zu dieser schlauen Wahl beglückwünscht, weil ich so ja nur alle vier Jahre an einen Blumenstrauß denken muss“, berichtet Andreas Kimmrietz.
Feier im kleinen Familienkreis
Wann feiern sie denn künftig ihren Hochzeitstag? „Wir können ja am 28. Februar und am 1. März feiern“, überlegt Andreas Kimmrietz. „Dann musst du aber jedes Jahr an zwei Blumensträuße denken“, hat Anja Kampmann die Vorteile für sich auch schon erkannt. Ihre Trauung am Mittwoch im Gildehof wird im ganz kleinen Familienkreis stattfinden, die Party folgt eine Woche später.
Ob sie mit der Hochzeit gewartet hätten, wenn dieses Jahr kein Schaltjahr gewesen wäre? „Nein“, kommt die einstimmige Antwort. „Ich hab mich gefreut, als ich gesehen habe, dass wir die Möglichkeit haben, ein außergewöhnliches Datum zu nehmen, aber das war nicht die Bedingung für unsere Hochzeit“, sagt Andreas Kimmrietz, „Bis zum 12. 12. 2012 hätten wir nicht gewartet.“ Eine auffällige Zahlenkombination hat das Paar schließlich schon: Anja Kampmann hat am 9. 9. Geburtstag.