Witten. .
Weil 2012 ein Schaltjahr ist, steht heute der 29. Februar im Kalender. Ein ganz gewöhnlicher Tag? Oder doch ein besonderes Datum?
Für Geburtstagskinder ist es das ganz sicher. Schließlich können sie nur alle vier Jahre an genau jenem Tag feiern. Und das scheint für viele andere genau der Grund, dieses Datum eher zu meiden. Für heiratswillige Paare etwa. „Wir haben heute keine Trauungen“, sagt Volker Banhold, Leiter des Standesamtes. Noch letzte Woche habe er mit einer Kollegin darüber nachgedacht, wie das sonst so war. Aber: Fehlanzeige. Zumindest in den 13 Jahren, die Banhold beim Standesamt arbeitet, habe noch nie jemand am 29. Februar geheiratet. Dabei, schmunzelt er, müsse man sich doch dann nicht so viele Hochzeitstage merken.
9.9.99 oder 11.11.11 – das sind Daten, die mehr hermachen. Für Paare ebenso wie für Briefmarkensammler. Letztere sind vor allem scharf auf den Stempel solcher Tage – wie der Kollege, der aber sogar wegen des 29.2.2012 einen Brief an die Stempelstelle, allerdings jene in London, schickte. „Ja, es gibt Leute, die besondere Daten suchen“, bestätigt Horst Müller, Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Witten. Ihn selbst interessiere der heutige Tag allerdings nicht: „Den 29. Februar gibt’s ja 25-mal im Jahrhundert.“
Werdenden Müttern, die an diesem Tag voraussichtlich entbinden, ist das zu wenig. Zwar sei ein Termin bei der Geburtshilfe nur eingeschränkt planbar. Aber, weiß Sven Schiermeier, leitender Oberarzt der Frauenklinik am Marien-Hospital, „alle Frauen, bei denen aus medizinischen Gründen langfristig ein Kaiserschnitt geplant ist, umgehen diesen Tag.“