Bochum. .
Die marode Oskar-Hoffmann-Straße gilt seit Jahren als Synonym für die knappe Kasse der Stadt. Bus-Fahrgästen wird geraten, sich auf diesem Abschnitt einen Sitzplatz zu suchen, denn die Fahrt ist holprig. Nun soll die Schlagloch-Strecke saniert werden. Ende Mai will die Stadt loslegen.
Zunächst beginnen Kanalbauarbeiten; das vorhandene System stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Neben einem Schmutzwasserkanal wird es einen zusätzlichen Regenwasserkanal geben. Die neuen Kanäle können größtenteils in geschlossener Bauweise verlegt werden. Die Rohre werden dabei unterirdisch vorgepresst. Anschließend wird die Straße erneuert: „Wir nutzen den Ausbau der Straße, um den Verkehrsraum neu zu strukturieren”, so Uwe Seidel, Leiter des Tiefbauamtes. Dabei wird es in der Mitte einen Mehrzweckstreifen geben mit Pflanzinseln für Bäume. Es soll überdies einen Park- und Radstreifen geben.
Vollsperrungen sind während des gut zwei Jahre dauernden Umbaus der Oskar-Hoffmann-Straße nicht vorgesehen, sondern eine Einbahnstraßenregelung. Annette Liska vom Baustellenmanagement: „Den genauen Bauablauf müssen wir noch festlegen. Anfang Mai informieren wir die Anwohner.“
Mittel von der Emschergenossenschaft
Auch die Universitätsstraße zwischen Bogestra und Lueg wird auf ganzer Breite umgestaltet, bekommt neue Kanäle und Trassenführung. Künftig soll für jede Richtung ein Radfahrstreifen angelegt werden. Von der Ursprungsidee, die Radfahrer neben der Fußgängerfurt zu führen, hat sich die Stadt nach Kritik des ADFC verabschiedet („bremst den Rad-Verkehrsfluss“). Die überarbeitete Planung wird dem Beschwerdeausschuss am 28. Februar vorgelegt.
Die Kosten für den Kanalbau werden etwa 3,8 Millionen Euro betragen, Mittel gibt’s von der Emschergenossenschaft. Für den Straßenbau sind inklusive neuer Beleuchtung und Ampelanlagen 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt erhält 65 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten aus dem Förderprogramm „Kommunaler Straßenbau” der Bezirksregierung.
„Wir sind nicht glücklich damit"
Vor einer logistischen Herausforderung steht die Bogestra. Sie führt die Buslinien 353, 365 und 354 über die Oskar-Hoffmann-Straße. „Wir sind nicht glücklich damit, dass wir während der Bauphase die Haltestelle nicht mehr anfahren können. Eine Idee ist nun, vom Hauptbahnhof über den Südring zur Viktoriastraße zu fahren, um das Schauspielhaus anzubinden“, so Sandra Bruns, Pressesprecherin der Bogestra. Bis März will das Unternehmen die Umleitungsplanung fertig haben.
Durch den Frost wird sich die Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes verzögern. „Wir wollten Ende Februar fertig sein. Bis zu ,Stühle raus’ schaffen wir es aber ganz bestimmt“, sagt Annette Liska; das wird Ende April sein. Die Anlage für den neuen Brunnen ist bereits verbaut; die Zufahrt zum Parkhaus P8 muss demnächst eine Woche lang abgebunden werden, weil sie neu asphaltiert wird.
Verkehrsbehinderungen überall in Bochum
Zu Verkehrsbehinderungen wird es ab Frühjahr auch auf der Wattenscheider Straße kommen. Einmal durch den Ausbau zwischen Goldhammer- und Gahlensche Straße, der den Alleecharakter durch den alten Baumbestand besser hervorheben soll, danach (ab Juni) durch die Modernisierung und Verlegung der Haltestelle Vereinsstraße. Auch hier plant die Verwaltung mit dem Stadtumbaubüro eine Bürgeranhörung.
Vom Heizkraftwerk Hiltrop bis zur Bergstraße/Nordring soll die neue Fernwärmeleitung verlaufen. Die Stadtwerke wollen noch in diesem Monat mit den Ausschachtungen beginnen, immerhin muss auf ganzer Strecke ein 2,70 Meter breites Grabenprofil gebuddelt werden, so Sprecherin Heike Paplewski. So wird sich die Leitungsverlegung langsam vorarbeiten über Auf dem Güstenberg über Castroper Straße, Heckert-, Heideller Straße, Hiltroper Straße, Klinik- und Tenthoffstraße. „Wir wollen bis zur Heizperiode 2013 fertig sein.“
Lkw-Verkehr wird großräumig umgeleitet
Zwei Wochen mussten jetzt auch die Arbeiten an der Kosterstraße ruhen, wie Petra Rahmann vom Landesbetrieb Straßenbau NRW erklärt; bis Herbst soll dennoch alles fertig sein. Der Landesbetrieb baut die Landesstraße dreispurig aus auf ca. 1,8 km Länge. Die Gesamtkosten betragen 8,3 Mio Euro. Der Lkw-Verkehr wird großräumig umgeleitet. Die Kemnader Straße ist ab der Kreuzung Kosterstraße in nördliche Richtung auf einer Länge von 50 Metern voll gesperrt. Der Verkehr wird über Königsallee und Im Haarmannsbusch umgeleitet.
Auf Autobahnstandard wertet Straßen.NRW die Universitätsstraße am Nordhausenring und den Oviedoring auf. Es wird eine zweite Linksabbiegespur für die Abfahrt Wasserstraße Richtung Stahlhausen errichtet.
Vollsperrungen sind nicht vorgesehen
Der Bau des neuen Bahnhofs Gesundheitscampus der U 35 zwischen den Haltepunkten Markstraße und Ruhr-Uni soll zwei Jahre dauern und ebenfalls in diesem Jahr beginnen; Kosten: 12,3 Mio. Euro, davon 1,8 Mio. Euro Eigenmittel.
Die Dorstener Straße, zu Stoßzeiten ohnehin staubelastet, soll ab Frühjahr zwischen der A 40-Auffahrt und Hannibal abschnittsweise saniert werden. Die Oberfläche der Fahrbahn wird abgefräst; Vollsperrungen sind nicht vorgesehen. Die Anwohner werden nicht an den Kosten beteiligt. Die Maßnahme kostet die Stadt 380.000 Euro.