Bochum.
Jetzt ist es sicher: Das Denkmal für Tana Schanzara kommt! Gestern gab Intendant Anselm Weber die Plastik offiziell in Auftrag. Der aus Strümpfelbach/Schwäbische Alb stammende Künstler Karl Ulrich Nuss wird sie ausführen. Geld genug ist da: Auf dem Spendenkonto haben Bürger aus Bochum und den Nachbarstädten inzwischen 45 000 Euro eingezahlt. „Das ist in Zeiten der finanziellen Düsternis ein ganz helles Licht!“, zeigt sich der Theaterdirektor begeistert.
Das Geld soll komplett für die Her- und Aufstellung des Tana-Denkmals verwendet werden. Dazu gehören die Fertigung der Skulptur, der Transport von Süddeutschland ins Ruhrgebiet sowie die Kosten der Montage. „Von dem Bürgergeld wird nichts die Neugestaltung des Tana-Schanzara-Platzes nach der Baumaßnahme bezahlt, das ist Sache der Stadt“, stellte Friedhelm Lueg, örtlicher SPD-Ratsherr im Ehrenfeld klar.
Bronze-Tana mit Blick zum Schauspielhaus
Damit findet eine Entwicklung ihr vorläufiges Ende, die Anfang letzten Jahres durch die WAZ Bochum angestoßen worden war. Der schlimme Zustand und die dringend gebotene Aufwertung des als „Hundewiese“ verschrienen Tana-Platzes wurde zum Anlass für eine ausführliche Berichterstattung genommen. Nach einem Vor Ort-Termin anlässlich der WAZ-Aktion „Bochum 11“ wurde der Aufruf zu einer Ideensammlung für ein Denkmal bzw. die Platzgestaltung lanciert.
Zahlreiche Einsendungen trudelten ein; am Ende siegte der Vorschlag von WAZ-Leserin Heidi Bösel. So regte an, den Kirschbaum auf dem Tana-Platz als Ankerplatz zu nehmen – um ihn herum wird nun ein Bänksken entstehen, auf dem die Bronze-Tana Platz nehmen wird. Als Partnerin für jedermann, der sich zu ihr setzen will – mit Blick aufs Schauspielhaus.
Karl Ulrich Nuss gestaltet Denkmal
Nachdem die Theaterwerkstätten eine Skizze gefertigt hatten, war der ausführende Künstler rasch gefunden: Karl Ulrich Nuss; ein Mann, dessen Kunst in Bochum gut bekannt ist, zeichnet der Bildhauer doch auch für den Jobsiade-Brunnen auf dem Husemannplatz verantwortlich. Gestern weilte Nuss im Theater, wo die Absprachen für das weitere Vorgehen getroffen wurden. Deren Kernpunkt: Nuss wird sofort mit der Arbeit beginnen, sechs Arbeitsschritte sind notwendig, bis die Bronzeskulptur fertig ist. Eingeweiht werden soll das Tana-Denkmal bereits zum Spielzeitende 2012 – also im Juli.
Da der Tana-Platz wegen der kommenden Großbaustelle Oskar-Hoffmann-Straße für die nächsten zwei Jahre als Bauplatz zweckentfremdet wird, soll das fertige Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz direkt vorm Schauspielhaus „geparkt“ werden,um dann 2014 nach gegenüber umzuziehen.