Bochum. Die Stadt hält 2012 an den geänderten Öffnungszeiten in ihren Bädern fest. „Sie haben sich bewährt“, erklärt der Leiter des Sport- und Bäderamtes, Klaus Retsch.

Um dem Nothaushalt zu genügen und Kosten zu sparen, waren die Schwimmzeiten zum Jahresbeginn verkürzt worden. Montags bleiben die fünf Hallenbäder seither komplett geschlossen. Wochentags ist um 20.30 Uhr (zuvor 22 Uhr) Schluss. Samstags kann nur noch bis 15.30 Uhr, sonntags bis 13.30 Uhr geschwommen und geplanscht werden.

„Lassen sich rückläufige Besucherzahlen in den Bochumer Bäder feststellen?“, wollte die Ratsfraktion der Linken jetzt in einer Anfrage an den Sportausschuss wissen und führte u.a. die abgesenkte Wassertemperatur an. Das Sport- und Bäderamt zückte den Rechenstift. Das Zwischenergebnis für 2011 ist ernüchternd: Bis Ende September wurden 474.645 Badegäste gezählt – 151.631 weniger als im gleichen Zeitraum 2010.

Doch: Die Statistik täuscht. „Der Einbruch ist einzig und allein auf das schlechte Sommerwetter zurückzuführen“, betont Klaus Retsch und verweist auf die verheerende Open-Air-Bilanz. Lediglich 93.257 Besucher passierten im so genannten Sommer 2011 die Freibad-Pforten: 159.460 weniger als im Vorjahr. In den Hallenbädern indes wurde sogar ein leichtes Plus von knapp 8000 Gästen verzeichnet.

Einschränkungen nur in Einzelfällen

Für das miese Wetter kann das Sport- und Bäderamt nichts. Die positive Entwicklung bei den Hallenbädern hingegen wertet Retsch als „Beweis, dass wir bei der Neuregelung der Öffnungszeiten offenbar richtig gelegen haben“. Die Wochentags-Abende und Wochenend-Nachmittage seien seit Jahren nur schwach besucht gewesen.

Der Großteil der Stammgäste habe sich daher nicht umstellen müssen. Einschränkungen habe es nur in Einzelfällen gegeben: etwa bei dem Vater, der den Sonntags-Warmbadetag jahrelang nutzte, um mit seinen Kindern nach dem Mittagessen in Hofstede schwimmen zu gehen. Das muss er seit Januar am Vormittag tun: „So wie es bei fast alle Warmbade-Gästen seit Langem üblich ist“, ergänzt Klaus Retsch.

Die Bad-Bilanz dürfte bis zum Jahresende noch erfreulicher ausfallen. Dafür sorgt das Unibad. Seit der Wiedereröffnung Anfang Oktober wird das renovierte Querenburger Bad von zahlreichen Studenten der nahen Ruhr-Universität angesteuert. Eine Vereinbarung mit dem Sport- und Bäderamt gewährt ihnen freien Eintritt; die Uni zahlt den fälligen Obolus an die Stadt zurück.

„Das Angebot wird hervorragend genutzt. Täglich ziehen rund 200 Studierende ihre Bahnen“, freut sich Klaus Retsch. Die Vereinbarung ist bis zum 31. Dezember befristet. „Danach werden wir uns die Zahlen genau anschauen und darüber reden, ob und wie es weitergeht“, so Retsch, der auf eine Verlängerung des Frei-Schwimmens hofft.