Pleitestädte lassen den Rotstift gerne über ihren Becken kreisen. Öffentliche, für alle Bürger bezahlbare Bäder geraten für Kommunen zum unbezahlbaren Luxus. Weg damit! Wer schwimmen möchte, soll gefälligst ein Freizeit- oder Spaßbad aufsuchen – auch wenn sich der Eintritt dort locker vervierfacht (und das gesunde Bahnenziehen meist unmöglich ist).
Gut, dass in Bochum aus nackter Not ein bürgerfreundlicheres Konzept geboren wurde. Statt eines der fünf Bäder zu schließen, wird flächendeckend die Öffnungszeit reduziert. Das trifft zwar Familien und die meist älteren Stammgäste, ist aber allemal erträglicher, als einen kompletten Stadtbezirk trocken zu legen.
Der Blick in die Zukunft fällt gleichwohl trübe aus. Der Umbau in Querenburg war nur dank Bundesgeldern möglich. Auch weitere Bäder hätten eine Renovierung nötig. Die Stadt ist gut beraten, das Minimum zum Erhalt unserer Bäder aufzubringen. Durch bloßes Nichtstun droht sonst beizeiten doch noch eine Schließung. js