Bochum. .

Im nächsten Jahr steigen alle Gebühren. So verteuern sich die Müllabfuhr, Bestattungen auf städtischen Friedhöfen und die Abwasserbeseitigung. Eine Erhöhung ist auch bei der Straßenreinigung vorgesehen, soll indes erst im Hauptausschuss entschieden werden.

Im Ausschuss für Umwelt, Ordnung und Verkehr am Donnerstag hat die CDU-Fraktion noch Beratungsbedarf reklamiert zur Gebührenerhöhung der Straßenreinigung, zumal der Winterdienst heftiger Kritik ausgesetzt war.

Bei der Müllabfuhr steigen 2012 die Tarife, weil u.a. die Kosten für den Abfallwirtschaftsverband EcoCity für 2010 höher lagen als die Vorauszahlungen durch die Stadt. Auch durch den Umbau für eine erweiterte Sperrmüllannahme an der Zentraldeponie sind Mehrkosten entstanden (800 000 Euro).

Entlastung für Bioabfall-Sammler

So erhöht sich die 14-tägliche Leerung einer 120-Liter-Restmüll-Tonne von jetzt 246,10 auf 250,50 Euro pro Jahr. Wer an der freiwilligen Bioabfallsammlung teilnimmt, dem winkt als Anreiz eine zehnprozentige Entlastung der Gebühren. Die CDU schlug vor, die Gebührenerhöhung um ein Jahr auszusetzen, was die Mehrheit im Gremium ablehnte; dann wäre für 2013 ein zu großer Sprung zu befürchten.

Im Städtevergleich gehört Bochum zur Spitze, was die Müllgebühren betrifft, indes bieten andere Kommunen abweichende Serviceleistungen. So kostet die 120-l-Tonne etwa in Dortmund nur 187,10 Euro, dafür aber nimmt die Stadt Extra-Gebühren für die Beseitigung von Sperrmüll und Grünabfällen, die in Bochum im Preis enthalten sind.

Hang zur Urnenbestattung

Bei den Bürgern hält der Hang zur Urnenbestattung weiter an. Diese sind billiger als Erdbeisetzungen und weniger pflegeintensiv, zumal bei anonymen Sammelbeisetzungen; und der Bedarf, so die Verwaltung, wächst weiter. Doch auch, wer seine Abgehörigen auf traditionelle Weise beerdigt, scheut oft die Belastung der Grabpflege. Diesen Nachfragen trägt die Stadt durch neue Angebote Rechnung. Insgesamt sinkt in Bochum die Zahl der Bestattungen (10 Prozent weniger). Auf der anderen Seite hat die Bezirksregierung die klamme Stadt angewiesen, den Kostendeckungsgrad bei den Friedhofsgebühren von 82,9 auf 84,3 Prozent anzuheben.

So ergibt sich eine Erhöhung für Beisetzungen in Reihen- und Familiengräbern um durchschnittlich 5,2 Prozent, eine Grabstätte kostet künftig 2560 Euro, 130 Euro mehr als 2011. Eine Urne in einer Reihengrabstelle steigt tariflich von 1370 auf 1440 Euro, ein Platz im Kolumbarium von 480 auf 505 Euro. Die Stadt Bochum bietet eine Kremierung im Sammelgrab zum Sozialtarif an (425 Euro). Auch bei den Bestattungen liegt Bochum im Städtevergleich vorn.

Beim Abwasser steigen die Gebühren um im Schnitt 5 Prozent. Ein Vierpersonenhaushalt, der jährlich 200 Kubikmeter Wasser verbraucht (Grundstücksfläche von 130 qm), muss im nächsten Jahr 24,60 Euro mehr zahlen, insgesamt also 544 Euro für Schmutz- und Niederschlagswasser. Der Städtevergleich bei den Abwassergebühren zeigt: Hier ist Bochum günstiger als so mancher Nachbar.