Ein Bochumer Ehepaar fordert Müllgebühren für eine entfallene Tonnenleerung im Winter zurück und streitet sich mit der Stadt und dem Umweltservice Bochum (USB) um 6,16 Euro. Der Entsorger weist die Vorwürfe zurück, er hätte später dafür mehr Müll mitgenommen.
Der Winter war hart, zahlreiche Nebenstraßen Bochums waren oft tagelang kaum befahrbar. Nicht nur für Anwohner, auch für Post und Müllabfuhr war ein Durchkommen fast unmöglich. Vielerorts fielen Tonnenleerungen aus, so auch in der Hauerstraße in Stiepel. Dort fordern Anwohner nun eine Rückerstattung der Müllgebühren, sie streiten um 6,16 Euro.
Leerung sei nicht nachgeholt worden
Doch es gehe ihnen ums Prinzip, betonen Wiebke und Rainer Sehrbruch. Ihr Müll blieb zum Jahreswechsel stehen, die Leerung der grauen Restmülltonne am 30. Dezember entfiel. „Und sie wurde auch nicht nachgeholt“, sagt Wiebke Sehrbruch, die nächste Leerung habe erst regulär zwei Wochen später, am 13. Januar, stattgefunden. Deshalb legte ihr Mann Widerspruch gegen den Gebührenbescheid ein, fordert das Geld für die eine entfallene Leerung zurück. Das macht bei jährlichen Kosten von 160,20 Euro für eine 80-Liter-Tonne bei 26 Leerungen 6,16 Euro.
Bochum im Schnee
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Doch die Stadt sieht keinen Grund für eine Rückzahlung. „Aufgrund der Witterung kam es zu einer Betriebsunterbrechung, danach wurde die turnusmäßige Leerung verspätet nachgeholt“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Ähnlich äußert sich der für die Entsorgung zuständige Umweltservice Bochum (USB). „Wir haben unsere Leistung erbracht, wenn auch verspätet“, sagt USB-Sprecher Jörn Denhard. Die Sehrbruchs hätten den zusätzlichen Müll auch zu einem Wertstoffhof bringen oder neben die Tonne stellen können. Denn, so Denhard: „Wenn dort mehr Müll gelegen hätte, hätten wir ihn auch mitgenommen.“
Angst vor Ungeziefer und Ratten
Das erschien den Stiepelern jedoch zu gefährlich – aus Angst vor Ungeziefer und Ratten, die sie mit dem Müll womöglich angelockt hätten. „Wir haben ein bisschen gestopft und sind dann auch so mit der Tonne klargekommen“, sagt Wiebke Sehrbruch. Die Verzögerung bleibt für sie trotzdem unverständlich. „Zwei Tage später war der Schnee weg und beim Altenheim um die Ecke wurde der Müll auch abgeholt.“
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