Es ist ein großes Bauprojekt, das an der Castroper Straße zwischen den Haltestellen Stadion und Stahlwerke seit dem Frühjahr in die Höhe und Breite wächst. Auf einem 11.000 Quadratmeter großen ehemaligen Areal von Thyssen-Krupp entsteht ein Fachmarktzentrum vor allem für die Nahversorgung.
Als Ankermieter hat sich Projektentwickler Josef Schoofs von der gleichnamigen Immobilien-Gruppe aus dem niederrheinischen Kevelaer Edeka, Aldi, Takko und Rossmann sichern können. Insgesamt sind sieben Läden vorgesehen. Die Mietfläche beträgt 6175 Quadratmeter, Eröffnung des ersten Bauabschnitts soll im Frühjahr nächsten Jahres sein.
„Eine Bausünde“, so nennt Anwohnerin Uschi Vorkorte das Projekt. „Da in Grumme und Vöde und Umgebung viele alte Menschen wohnen, frage ich mich besorgt, wie die in diese Gebäude ohne Auto gelangen sollen? Mit Gehhilfe ist das ein langer Weg um die Gebäude herum, da es von vorne nur durch Treppen erreichbar ist. Warum hat man das ganze Gebäude nicht einfach umgedreht gebaut?“
Barrierefreier Zugang
Die Stadt hat für den Betreiber einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan (VEP) aufgestellt. Dazu Sprecherin Barbara Gottschlich: „Die Leserin hat Recht, aber der Zustand widerspricht nicht dem Gesetz, wonach bauliche Anlagen mit Besucherverkehr barrierefrei sein müssen. Bei dem Gebäude an der Castroper Straße sind einige Läden von hinten und einige von vorn zu begehen, alle sind in der Tat barrierefrei zu erreichen, allerdings sind die Etagen untereinander nicht barrierefrei verbunden.“
Von der Castroper Straße her sollen ein Sanitärfachhandel, Drogeriemarkt und ein Bekleidungsgeschäft erreichbar sein, im Obergeschoss sind zwei Lebensmittelanbieter, eine Apotheke und eine kleine Gastronomie vorgesehen. Der zweigeschossige Baukörper wurde so in dem ansteigenden Gelände platziert – die Castroper Straße liegt tiefer als der künftige Parkplatz – dass sich im unteren wie im oberen Geschoss ebenerdige Zugänge ergeben.
Erste Fertigstellung 2012
Dazu erklärt Boris Beilhartz, Leiter der Projektentwicklungsabteilung bei der Schoofs-Gruppe: „Wir mussten die Topographie des Geländes aufgreifen und hatten keine andere Chance, als über zwei Ebenen zu gehen. Damit die Lebensmittelmärkte barrierefrei zum Parkplatz erreichbar sind, waren wir gezwungen, den Vollversorger und den Discounter im Obergeschoss unterzubringen. Dadurch ergibt sich nun, dass der eine oder andere Kunde, der nicht so gut zu Fuß ist, außen herum gehen muss.“
Von der Castroper Straße werden die Läden zunächst nur über ein Treppenhaus erreichbar sein. Optional ist später ein Aufzug vorgesehen, was, so Beilhartz, mit den folgenden Bauabschnitten zusammen hängt. Überdies seien die Märkte in der zweiten Ebene auch über die Werkszufahrt – dort wieder barrierefrei – zugänglich. „Das war planerisch nicht anders möglich.“
178 Parkplätze sind in der Bauplanung vorgesehen. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für Mai 2012 vorgesehen. Danach, so das Vorhaben des Investors, sollen zwei weitere Bauabschnitte folgen. 2012 ist geplant, zwei weitere Ladenlokale mit je 1000 und 800 Quadratmetern zu errichten, wobei die Schoofs-Gruppe Bauabschnitt zwei und drei gern zusammen errichten würde. Welcher Art die zusätzlichen Einzelhandelsnutzungen sein werden, mochte Beilhartz noch nicht verraten.
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