Bochum. . Das Gesundheitsamt und die Bochumer Krankenhäuser ziehen im Kampf gegen multiresistente Keime an einem Strang. In diesen Tagen starten die Kliniken ein Screening. Möglichst alle neuen Patienten sollen auf Keime untersucht werden.

40.000 Menschen sterben in Europa Jahr für Jahr an einer Infektion, weil die Hygiene in Krankenhäusern immer noch zu wünschen übrig lässt. Das Gesundheitsamt und die Bochumer Krankenhäuser ziehen daher im Kampf gegen die tückischen Keime, die längst gegen viele Medikamente resistent sind, an einem Strang.

In diesen Tagen starten die Kliniken ein Screening: Möglichst alle „neuen“ Patienten sollen auf multiresistente Staphylokokken (MRSA) untersucht werden. Der vorgesehene Nasenabstrich ist freiwillig.

Gesundheitsamt baut ein MRSA-Netzwerk auf

Zusammen mit den Krankenhäusern, aber auch im Schulterschluss mit Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Dialyseeinrichtungen und Laboren baut das Gesundheitsamt ein MRSA-Netzwerk auf. Sollte es nämlich nicht gelingen, deutliche Fortschritte im Kampf gegen die multiresistenten Erreger (MRE) zu erzielen, so befürchtet der Leiter des Amtes Schlimmes. Dr. Ralf Winter: „Lungenentzündungen, Blutvergiftungen oder Harnweginfekte werden uns dann zunehmend vor große Probleme stellen.“

Grund genug also, das Thema Hygiene in den Klinken aufzugreifen: Auf dem 3. Gesundheitsforum der Interessengemeinschaft (IG) Boulevard lässt die WAZ am morgigen Samstag, 6. August, vier Experten zu Wort kommen. Von 11 bis 12 Uhr werden am WAZ-Mobil zu Gast sein:

Dr. Ingrid Rihs, Ärztin für Hygiene und Umweltmedizin bei der Stadt Bochum, Eva Karmelita, Leiterin des Pflegedienstes der Evangelischen Stiftung Augusta, Alen Males, Hygiene-Fachkraft der Ev. Stiftung Augusta, und Dr. Christof Alefelder, Chirurg, Gefäßchirurg, Phlebologe und regionaler Krankenhaushygieniker der Helios-Klinik St. Josefs-Hospital Linden.

Gesundheitsforum auf dem Boulevard

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Gesprochen wird über den aktuellen Stand zum Aufbau des MRSA-Netzwerkes, über die konkreten Maßnahmen in den Kliniken und was Patienten in Zukunft erwarten dürfen. Interessierte Zuhörer werden die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Das WAZ-Mobil steht am Glaspavillon vor dem Modehaus Baltz, Ecke Schützenbahn.

Mit ihrem Gesundheitsforum will die IG Boulevard „Bochum ein Stück gesünder machen“, wie Jürgen in der Beeck betont. Der IG-Projektmanager hat die Veranstaltung gemeinsam mit Dr. Inka Krude (Alte Apotheke 1691 am Kuhhirten) 2009 ins Leben gerufen. „Jahr für Jahr haben sich mehr Teilnehmer gemeldet, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt in der Beek.

Besucher können sich auf dem Boulevard in der City am Samstag bei 30 Ausstellern über die neuesten Entwicklungen im Gesundheitsbereich informieren.