Bochum. .

Zwei Bochumer feierten ganz überraschend beim DFB-Pokalfinale in Berlin mit den Schalker Spielern auf dem Rasen und erlebten dabei etwas, was wohl noch kein Bochumer geschafft hat: Sie hielten den DFB-Pokal in den Händen.

„Damit bin ich wohl der einzige Bochumer, der jemals den DFB-Pokal in den Händen hatte.“ Das meint Phillip Klempt, 34-jähriger promovierter Wirtschaftswissenschaftler, dem beim Besuch des DFB-Pokalendspiels im Berliner Olympiastadium sehr Besonderes widerfuhr. Über private Kontakte kam er sehr kurzfristig an zwei Endspiel-Karten, nicht ahnend, was das denn für Tickets waren. Klempt fragte spontan am Vorabend des großen Finales einige Freunde, der 39-jährige Bochumer Matthias Kollmann kam als Schalke-Fan natürlich gerne mit.

Philipp Klempt ist allerdings eingefleischter VfL-Fan und reiste entsprechend mit Bochumer Trikot in der Bundeshauptstadt an, der Apotheker Kollmann in Königsblau. Nun stellte sich im Stadion schnell heraus, dass es sich bei den Tickets um keine festen Plätze handelte, sondern dass sie ein freies Bewegen im Innenraum erlaubten.

Karten für den Innenraum des Olympiastadions

Und so sahen sich die beiden Fußballfans die Demütigung der Duisburger Zebras durch Raul & Co nach einem Besuch der Pressetribüne dann noch lieber von der Ehrentribüne aus an. Doch damit immer noch nicht genug. Nach Abpfiff fragten sie einen Ordner, ob sie denn auch auf den Rasen dürften. Auch das kein Problem mit den Super-Karten. „Natürlich“, soll der Ordner kopfschüttelnd geantwortet haben, berichtet Klempt.

Die beiden Bochumer Jungs nutzten die einmalige Gelegenheit, mittels ihrer Handys kleine Filmchen zu drehen - mit Manuel Neuer etwa - und diverse Fotos zu schießen. Sie liefen mit den siegreichen Knappen in die Kurve und betrachteten die Siegerehrung aus nächster Nähe. Klempt öffnete gelegentlich sogar seine Trainingsjacke, unter der das bunte Faber-Logo des VfL-Trikots sonst aber zumeist – vermutlich wohlweislich – verborgen blieb. Doch es sollte noch besser kommen. Das Finale des besonderen Finales quasi.

Schnappschuss mit Franz Beckenbauer

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Von DerWesten

Zum Ende der Jubelorgie auf Spielfeld und Laufbahn sollte den Mannschaftsbetreuern der Gelsenkirchener die Chance geboten werden, sich auch mit dem Pott ablichten zu lassen. Da ergriffen auch die Bochumer ihre Chance: Endlich hielten Bochumer den berühmten Pott in Händen. So nahe war er vermutlich dieser Stadt seit jenem verlorenen Endspiel 1988 nicht mehr.

Als Dreingabe trafen sie dann sogar noch die Lichtgestalt des deutschen Fußballs auf dem Rasen. Natürlich durfte auch ein Schnappschuss mit dem mächtigen Franz Beckenbauer nicht fehlen in dieser einmaligen Dokumentation eines schön-seltsamen Zufalls.