Duisburg, .
Wechselhafte Stimmung beim Public Viewing an der MSV-Arena in Wedau. 5000 Zebra-Fans schauten sich an der Wedau das DFB-Pokalfinale an - die einen feiern, die anderen fliehen.
Als weiß-blaues Kollektiv sind sie angerückt, schick bis ins Detail. Mit Fahnen und Hüten, Trikots und Gesichtsbemalung bekennen sie sich zu ihrem Verein. Insgeheim hofft der ein oder andere unter ihnen noch auf ein Wunder von Berlin. Doch das Wunder bleibt aus, und die 5000 MSV-Fans beim Public Viewing vor der Arena fügen sich höchst unterschiedlich in ihr Schicksal. Bedrückt ziehen die einen zur Halbzeit von dannen. Die anderen feiern ihren Verein noch nach dem Abpfiff und besingen die frohe Botschaft des Abends: „Wir waren in Berlin, wir waren in Berlin!“
Wie es auf dem Parkplatz mit der Riesenleinwand zugeht, hat etwas von Festival-Atmosphäre. Drei Stunden vor Spielbeginn sammeln sich die ersten Zebra-Anhänger vor der MSV-Arena. Auf Picknick-Decken tanken sie Kraft für die Final-Sause, vor der Leinwand spielen Kinder auf der Wiese. Der elfjährige Franz ist mit Vater Heiko aus Neudorf gekommen, auf Campingstühlen haben sie es sich bequem gemacht. „Das Singen ist halt anstrengend“, erklärt Franz.
Einigen wenigen ist das enttäuschende Halbzeitergebnis zu Kopf gestiegen
Kein Wunder - aus voller Kehle schmettern sich die Fans durch die gesammelten Werke der MSV-Kompositionen, vom Duisburg-Lied bis zum Zebratwist. Immer voller wird es auf dem Parkplatz, immer besser die Stimmung. Nur Christian Heinen hält sich zurück. Sein Schal mit dem Schalke-Wappen fällt in der weiß-blauen Masse zwar nicht auf, auf weitere Accessoires hat er aber verzichtet. Seine Begleiter, allesamt mit dem Zebra-Logo auf der Brust, stören sich nicht an Christians Auftritt.
Doch nicht überall bleibt die Stimmung friedlich. Mehrere Minuten brauchen Ordnungskräfte, um eine handfeste Rangelei zu schlichten - das enttäuschende Halbzeitergebnis ist einigen zu Kopf gestiegen. Während der Parkplatz schon lange vor Abpfiff zu verwaisen beginnt, ist der „harte Kern“ geblieben. Stolz feiern fünfzig treue Fans den Finaleinzug: „MSV, ein Leben lang!“