Gut 3000 Fans feierten am Sonntagabend die gescheiterten Pokalhelden von Berlin nach ihrer Rückkehr in der MSV-Arena. Was den Fans großes Lob von Trainer Milan Sasic einbrachte: „Keiner hat einen Verlierer jemals so gefeiert wie Ihr.“
„Danke, Ihr wart einfach großartig. Wir haben gefühlt, dass wir eure Herzen gewonnen haben.“ MSV-Trainer Milan Sasic brachte es gestern Abend in der MSV-Arena auf den Punkt. Duisburgs zwölfter Mann verdient Respekt. Großen Respekt für seinen Auftritt in Berlin.
Doch der muss sehr anstrengend gewesen sein. So anstrengend, dass viele MSV-Fans wahrscheinlich eine Ruhepause brauchten. In der Arena jubelten nur gut 3000 Anhänger ihren gescheiterten Pokalhelden zu, als diese um 19.12 Uhr in 16 weißen Cabrios ins Stadionrund einbogen. Schon im Vorfeld hatte der MSV versucht, das Publikum für den Auftritt der Mannschaft auf Trab zu bringen. Die sieben Fahnenschwenker taten ihr Bestes und auch die Musikanlage dudelten einen Fangesang nach dem anderen. Doch in der Fankurve und auf der Gegengrade warteten die Zuschauer eher geduldig auf das Team. Das wurde nach einer Ehrenrunde in den Autos, bei denen manche Spieler auf dem Kofferraum standen, deutlich. Denn während vorher die Stimmung eher verhalten war, drehten die Fans beim Anblick ihrer Spieler auf, jubelten und huldigten den Fußballern. Was den Fans großes Lob vom Trainer einbrachte: „Keiner hat einen Verlierer jemals so gefeiert wie Ihr.“
Empfang für den MSV
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Sauerland war Samstagabend im Ritz-Carlton nicht eingeladen
Bereits am Abend zuvor waren zwischen 4500 und 5000 Fans auf den Parkplatz P 2 vor der MSV-Arena gepilgert, um auf der großen Leinwand den Auftritt ihres Teams im Berliner Olympiastadion zu verfolgen. Platz war für bis zu 10000. Allerdings waren auch rund 20.000 Duisburger nach Berlin gefahren. Angesichts des schnellen Rückstands der Zebras und der deutlichen Überlegenheit der Schalker Mannschaft, verloren viele den Spaß am Spiel und verließen das Public Viewing. 50 ganz getreue Meidericher feierten ihren Verein auch dem Schlusspfiff weiter auf dem Parkplatz.
Szenenwechsel: Stell Dir vor, der MSV gibt in Berlin einen Empfang, und der Duisburger Oberbürgermeister ist nicht eingeladen. So geschehen am Samstagabend im Berliner Ritz-Carlton. Als der Verein seine gescheiterten Pokal-Helden gegen 23 Uhr ehrte, stand der OB im Foyer des Hotels vor verschlossenen Türen, weil er nicht auf der Gästeliste stand. Ganz im Gegensatz zu Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Innenminister und Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger und Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen. Erst beim anschließenden Bankett mit Entenbrust, Seeteufel und Spargel war Duisburgs erster Bürger wieder willkommen. Der MSV-Aufsichtsratschef und Sparkassen-Vorstand Hans-Werner Tomallak kritisierte dieses Vorgehen nach Informationen der NRZ heftig: „Der MSV hat den OB brüskiert. So geht man nicht mit einem OB um. Das ist hier schließlich kein SPD-Empfang.“ MSV-Vorstand Dieter Steffen konnte die ganze Aufregung nicht verstehen: „Wenn das die Meinung von Herrn Tomallak ist...“
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