Bochum. . Opel-Betriebsrat Rainer Einenkel wittert hinter den neuesten Verkaufsgerüchten eine Attacke von Mitbewerbern: “Ich kann nur vermuten, dass der Ruf von Opel beschädigt werden soll.“ In der Belegschaft sorgten die Behauptungen natürlich für Unruhe.

Der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel, bezeichnet die Gerüchte über einen Verkauf von Opel an VW oder chinesische Autobauer als „puren Unsinn und geschäftsschädigend. Ich kann nur vermuten, dass der Ruf von Opel beschädigt werden soll“.

Möglicherweise passe es Mitbewerbern nicht, dass die Bochumer Einigungsstelle ein Ergebnis erzielt habe und das Werk in Bochum fortan keine besondere Belastung für das Europa-Geschäft von Opel und den Konzern General Motors mehr darstelle. Anders, so Einenkel, sei kaum zu erklären, dass unmittelbar nach Unterzeichnung der Betriebsvereinbarung zum Stellenabbau (WAZ berichtete), die neuen Gerüchte aufkamen.

Opel eigentlich "auf gutem Weg"

„Mir sind aber die Aussagen von Opel-Chef Stracke und Aufsichtsrat Reilly wichtiger als die Berichte in den Medien“, sagt Einenkel. Beide hätten erst vor wenigen Tagen öffentlich erklärt, dass Opel auf einem guten Weg sei. Nichtsdestotrotz fordert Einenkel die Konzernleitung in Detroit auf, „unverzüglich eine klare und eindeutige Aussage zu treffen und die Verkaufspläne ohne Wenn und Aber zu dementieren.“

„General Motors kann auf das Europa-Geschäft nicht verzichten und Opel macht derzeit 80 Prozent davon aus“, sagt Einenkel. Daran änderten auch die aktuellen Verluste von GM Europe nichts: 390 Mio Dollar im ersten Quartal 2011. „Wenn wir raus sind, sind wir raus und GM kann dann auch zukünftig hier nichts mehr holen.“

Zafira-Produktion nach Stellenabbau schwierig

In der Belegschaft sorgten die neuesten Gerüchte natürlich für Unruhe. „Da wird wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben, um uns mürbe zu machen“, hieß es. Die aktuellen Entwicklungen verstehen ohnehin viele nicht. Das Werk ist ausgelastet, Kollegen aus Rüsselsheim werden zurückgeholt. Vielen ist unklar, wie die Serienproduktion des neuen Zafira Ende des Jahres funktionieren soll, wenn dann bereits wie geplant weitere 600 Stellen abgebaut worden sind.