Bochum. . Eine Alternative zum geplanten Abbau von 1800 Stellen im Bochumer Opel-Werk gibt es nicht. Das stellten Vertreter des Unternehmens am Montag auf einer Belegschaftsversammlung im Ruhr-Congress klar. Rund 600 Opelaner müssen noch gehen.
Mit Pfiffen quittierten zahlreiche Opelaner am Montagmorgen die Ankündigung der Unternehmensspitze, die Verhandlungen über den geplanten Abbau von 1800 Stellen endgültig als gescheitert zu werten, sollte der Betriebsrat am kommenden Mittwoch das vorliegende Ergebnis aus der Einigungsstelle (WAZ berichtete) nicht absegnen.
„Opel würde den Stellenabbau dann über einen Sozialplan und notfalls mit Kündigungen abwickeln“, berichtete Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel. Die soeben vereinbarten höheren Abfindungen – maximal 250 000 Euro plus acht Monatsgehälter, je nach Dauer der Werkszugehörigkeit – und Mobilitätsprämien wären hinfällig.
Einenkel bewertete vor rund 2000 Kollegen im Ruhr-Congress das vorliegende Resultat als positiv. Betriebsbedingte Kündigungen seien zwar nicht grundsätzlich vom Tisch, die Anreize für ein Ausscheiden aus dem Unternehmen oder einen Werkswechsel aber deutlich verbessert. Hinzu komme, dass 300 Arbeitsplätze im Getriebewerk bis Ende 2013 gerettet seien. „Der Betriebsrat wird jeden unterstützen, der gegen seine Versetzung oder Kündigung klagt“, kündigte Einenkel an. Wie berichtet, müssen noch rund 600 Mitarbeiter ausscheiden, um das Soll von 1800 zu erreichen.
Belegschaft sei in Vorleistung gegangen
Viele Opelaner indes kritisierten, dass in der Vergangenheit geschlossene Verträge heute nichts mehr wert seien. Die Belegschaft sei in Vorleistung gegangen und hätte heute nichts mehr davon. „Man muss sehen, dass wir Teil eines Konzerns sind, der vor wenigen Monaten noch vor der Pleite stand“, so Einenkel. Und man müsse auch in Zukunft aufpassen, „dass General Motors in Zukunft keine Dummheiten macht“.
Ausgepfiffen wurde Montag nicht nur Arbeitsdirektor Holger Kimmes, sondern erstmals in dieser Form auch Werksleiter Manfred Gellrich, der das Angebot der Adam Opel AG als letzte Chance für das Werk bezeichnete.