Bochum. Im Kustmuseum hat der Bochumer Künstlerbund seine neue Ausstellung „Elf Freundinnen sollt Ihr sein“ speziell zur Frauen-WM konzipiert - auch für Nicht-Kunstfreunde sehr sehenswert!
Vom 26. Juni bis 17. Juli kommt die Frauen-Fußball-WM nach Deutschland, und Bochum ist einer der Spielorte. Das war soweit schon länger bekannt, und bekannt war auch, dass sich Bochum sportlich und städtisch für das Event rüstet. Dass auch die Kunst sich des Kicker-Themas annehmen würde, war indes nicht von vornherein zu erwarten. Und doch ist genau das passiert: Die Ergebnisse kann man/frau ab Sonntag im Museum bewundern.
Dort hat der Bochumer Künstlerbund seine neue Ausstellung „Elf Freundinnen sollt Ihr sein“ speziell zur Frauen-WM konzipiert. Die integrative und emanzipatorische Kraft des Frauenfußballs, seine Bedeutung für die Rolle der Frau in der Gesellschaft und damit für die Entwicklung der Gesellschaft selbst, sind Themen, mit denen sich sechs Künstlerinnen und drei Künstler auseinander gesetzt haben. “In der Ausstellung wird die Vernetzung zwischen Kunst- und Sportwelt sinnlich erfahrbar“, so der Vorsitzende des Künstlerbundes, Klaus Nixdorf. Durch Bilder, Fotos, Objekte, Installationen und interaktive Aktionen werden überkommene Frauenbilder, Rollenklischees und der hochmütige Männerblick auf den Frauenfußball in Frage gestellt.
Ungeschminkte Gesichter
So begleitete die Fotografin Inka Vogel Mädchen beim Training und bei Meisterschaftsspielen, befragte sie zu der Bedeutung, die das Fußballspielen für sie hat. Das Fotografenpaar Jacqueline Krämer und Uwe Engels porträtierte die ungeschminkten Gesichter der 1. Damenmannschaft des VfL in unglaublich starken s/w Aufnahmen. Doris Trzaska zeichnete bekannte und weniger bekannte Bochumer/innen und animierte sie währenddessen dazu, über Frauenfußball zu sprechen.
Barbara Grosse und Monika Ortmann setzen sich in ihren Rauminstallationen mit ästhetischen und gesellschaftlichen Bedeutung des Netzes in der Geschichte der Frauenemanzipation auseinander. Zwischen Netzstrumpf, Strumpfhose und Fußballtornetz loten sie, durchaus augenzwinkernd, die Veränderung der Frauenrolle und die Entwicklung der Frauenpower auch durch den Fußball aus.
Elf Freundinnen
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Besondere Kicker-Tische
Ganz ‘was Besonderes sind die Kicker-Tische von Dorothee Bielfeld – die üblichen männlichen Figuren wurden durch fantasievoll gekleidete Frauenfiguren ersetzt, vom Rotkäppchen über die Puppe bis zum Schwarzwaldmädel wird die männliche Dominanz im Fußball hinterfragt. Gleichzeitig laden die drei Kickertische zum Spielen ein. Eine filigrane Skulpturengruppe von Bernd Figgemeier verweist auf das erste literarisch überlieferte Frauenfußballspiel, dessen unfreiwilliger Zuschauer Odysseus auf Nausikaas Insel wurde, und Werner Blocks Pyramide aus Fußbällen fordert sogar zur spielerischen Schuss auf – wem gelingt das „Golden Goal“?
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