Schauspielhaus Bochum plant viele Premieren für 2. Spielzeit
•
Lesezeit: 3 Minuten
Bochum. Viele Premieren planen Intendant Weber und sein Team für die 2. Spielzeit im Schauspielhaus Bochum. Das verrät zumindest das aktuelle Programm. Nach guten Zahlen im vergangenen Jahr, soll es in der 2. Spielzeit jedoch eine Preiserhöhung geben.
Intendant Anselm Weber hat das Programm seiner zweiten Bochumer Spielzeit vorgestellt. Das neue Theaterjahr startet am 6. Oktober mit Tchechows „Drei Schwestern“ in der Regie von Paul Koek.
Am 8. Oktober werden Christoph Frick und Bo Wiget Bertolt Brechts Klassiker „Die Dreigroschenoper“ in Szene setzen. Malou Airaudos neue „Renegade in Residence“-Tanzperformance hat am 15. Oktober in den Kammerspielen Premiere. Im weiteren Verlauf der Spielzeit stehen u.a. mit Shakespeares „Was Ihr wollt“, Schillers „Räuber“, Borcherts „Draußen vor der Tür“, Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“ und Falladas „Kleiner Mann, was nun“ gewichtige Stücke-Namen auf dem Spielplan. 24 Produktionen aus der Spielzeit 2010/2011 werden weiterhin im Repertoire sein.
Weber und sein Team konnten in ihrem ersten Bochumer Jahr die Auslastungszahlen deutlich steigern. Mit 147.310 Besuchern bis Ende April und einer Auslastung von 74,2% wurde das drittbeste Ergebnis seit 20 Jahren eingefahren. Gleichwohl werden die Theaterkarten ab Herbst um rund 20 % teurer. Begründet wird die Preiserhöhung u.a. mit gestiegenen Energie- und Materialkosten.
Premierenreigen im Oktober
Mit einem Premierenreigen geht die 2. Spielzeit von Anselm Weber im Oktober los. Sie bietet internationale Produktionen, eine Filmadaption, Klassiker und ein neues Tanztheaterprojekt - womit bereits die Schwerpunkte der Arbeit des „neuen“ Schauspielhauses benannt wären. „Vor einem Jahr sind wir mit der Vision von Boropa gestartet, um Verbindungen herzustellen: zwischen den Menschen und Kulturen dieser Region, aber auch zwischen dieser Region und dem Rest der Welt“, so Weber. Die eingeladenen Künstler kamen nicht nur aus dem Ruhrgebiet und aus Deutschland, sondern auch aus dem (außer)europäischen Ausland: der Tunesier Fadhel Jaibi („Medea“), der türkische Regisseur Mahir Günsiray („Faust“), das Künstlerduo Gintersdorfer/Klaßen („Eleganz ist kein Verbrechen“). „Der Kontakt nach z.B. Tunis und zur Elfenbeinküste hat den politischen Umwälzungen dort ein konkretes Gesicht gegeben“, befindet der Intendant.
Netzwerk in der Stadt
Für seine zweite Saison will Anselm Weber den „Boropa“-Aspekt, also die Verbindungen zu den internationalen Regisseuren, noch ausbauen. Neben dem Polen Jan Klata, werden u.a. die italienische Regisseurin Agnese Cornelio und der Niederländer Paul Koek erwartet. Ebenfalls auf dem Schirm bleibt die Arbeit vor Ort. So setzt das Junge Schauspielhaus unter Martina van Boxen seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fort, und auch David Nuran Calis, der die „Next Generation“-Show betreute, wird mit Goldonis „Krach in Chiozza“ einen neuerlichen Anlauf nehmen, theaterferne Jugendliche auf die Bühne zu bringen. Darüber hinaus solle die Vernetzung in Bochum vorangetrieben werden, betont Weber. Kooperationen mit dem Theater Total, dem Bahnhof Langendreer, dem VfL und der Fidena seien angedacht.
Die Premieren aus 2010 im Überblick
1/20
Ticket-Preise steigen
Alles tacko also? Was die Preise und die davon laufenden Betriebskosten angeht, leider nicht. „Im Hinblick auf die allgemeinen Preisentwicklungen, die gestiegenen Material- und Energiekosten und nicht zuletzt durch die Tariferhöhungen lässt sich eine Anhebung der Eintrittspreise leider nicht mehr vermeiden“, so der Intendant. Es handele sich um die erste Preiserhöhung seit zehn Jahren; die Tickets werden rund 20 % teurer, so kostet die Preisgruppe 1 fortan 27 statt bisher 23,10 Euro. „Die Preiserhöhung ist für uns ein wichtiger Beitrag zur Refinanzierung des Spielbetriebs“, so Weber. Vorausgesetzt, die Zuschauerzahlen bleiben so hoch wie in diesem Jahr, rechnet der Intendant mit Mehreinnahmen von 100.000 Euro.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.