Bochum. In der Reihe “Das ist...“ diskutiert die Tübinger Regisseurin Lisa Nielebock im Schauspielhaus Bochum ihr neues Stück. Die Hováth-Inszenierung “Kasimir und Karoline“ der Folkwang-Absolventin feiert in wenigen Tagen Premiere im Schauspielhaus.

Einige Tage vor ihrer Premiere mit Horváths „Kasimir und Karoline“ stellte sich Regisseurin Lisa Nielebock (32) in der Reihe „Das ist…“ des Schauspielhauses im Tanas den Fragen von Chefdramaturg Thomas Laue.

Trotz Premierenfiebers wirkt sie entspannt. Lacht viel, ist schlagfertig und formuliert klar und bedacht. Aus Tübingen kommt sie, ihre Heimatstadt sei eine Insel, sagt Nielebock, doch nach dem Abitur musste sie weg.

Schon mit neun Jahren „inszenierte“ sie

Als Tochter aufgeklärter Eltern wurde sie früh wie eine Erwachsene behandelt, Kind sein konnte sie in ihren Phantasiewelten, beim Lesen und Theaterspielen. Schon mit neun Jahren „inszenierte“ sie, und bis zum Abi hatte sie so ziemlich jede Theatergruppe in Tübingen durch. „Ich glaubte, Schauspielerin werden zu müssen“, doch beim harten Aufnahmeprocedere an der Schauspielschule machte sie schmerzliche Erfahrungen. „Keine Phantasie“ habe man ihr bescheinigt, aber sie gab nicht auf. Bald merkte sie, dass sie beim Theaterspielen „von Außen“ dachte - die Idee, Regisseurin zu werden, war geboren. 2000 begann sie ihr Regiestudium an der Folkwang-Hochschule Essen. Damals sei es noch nicht so üblich gewesen, dass Frauen sich bewerben. Noch heute sitzen Männer im Theater in den entscheidenden Positionen.

Von Elmar Goerden engagiert

Gleich nach Nielebocks Abschlussinszenierung wurde Elmar Goerden auf ihr Talent aufmerksam. Glück habe sie gehabt, sagt sie, Bochum sei das schönste Schauspielhaus, nie hätte sie gedacht, hier Hausregisseurin zu werden. Drei Inszenierungen im Jahr könne sie machen, mehr gehe nicht, die Vorbereitung auf die Stücke sei intensiv. Außerdem ist sie Mutter einer zweijährigen Tochter, und mit ihrem Mann wolle sie ab und an auch mal ein Wort wechseln, lacht Nielebock. Nach ihrem Erfolg mit „Penthesilea“ habe sich eigentlich nicht viel geändert. Sie fange immer bei Null an. Warum hat der Autor den Text aus sich heraus geschrieben, fragt sie sich. Und: „Ich stehe vor dem nächsten Stück und weiß nicht, wie das geht“.