Bochum. . Im Wohngebiet „Vorm Gruthoff“ hat ein Logistik-Unternehmen Garagen angemietet. Seitdem bangen Eltern um ihre Kinder. Denn es fahren vermehrt Autos durch die Straße – oftmals viel zu schnell.
Ein Schreckensszenario: Spielende Kinder, quietschende Reifen und dann Stille. Natürlich haben alle Eltern Angst um ihre Kinder – „Vorm Gruthoff“ allerdings allerdings kann man wohl von Glück reden, dass bisher nichts passiert ist. Seit dort im Herbst ein Logistikunternehmen Garagen angemietet hat, fahren vermehrt Autos durch die Straße – oftmals viel zu schnell.
„Hier wohnen fast nur kinderreiche Familien“, erklärt Sarah Rivic (31) eine Anwohnerin. Deshalb gibt es genau gegenüber der Häuserzeile auch einen Spielplatz. Allerdings müssen die Kinder, um den zu erreichen, über die Straße. Zwar darf man in dem Bereich nur 30 Kilometer pro Stunde fahren, aber parkende Autos schränken zusätzlich die Sicht ein. „Das größte Problem ist aber die Kurve am Ende der Straße“, ergänzt Rivic. Dort biegt man zu den Garagen ab. „Einmal wurde dort der Roller meiner Tochter überfahren“, berichtet die besorgte Mutter Susanne Kraft (42). Verletzt wurde bisher noch niemand. Noch.
Gerast wird immer noch
Die Eltern blieben nicht untätig. Natürlich sprachen sie die Fahrer an, „vielleicht nicht immer ganz höflich“, gibt Rivic zu. Sie nahmen auch Kontakt zum Transportunternehmen auf – ein vom WAZ-Post-Service eingesetztes Unternehmen. Das hat die Garagen als Depot angemietet. Zu verschiedenen Tageszeiten wird dort Transportgut umgeladen.
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„Seit einiger Zeit tummeln sich nicht mehr ganz so viele Fahrzeuge gleichzeitig vor unseren Garagen“, berichtet Rivic, „nur noch drei oder vier“. Gerast werde allerdings immer noch. Es handle sich um eine Sackgasse, heißt es von Seiten des Logistikmanagements, in der ein zu schnelles Fahren gar nicht möglich sei. Nichtsdestotrotz werde künftig darauf geachtet, dass das Tempolimit entsprechend eingehalten werde.
„Es muss etwas unternommen werden"
Bereits 2009, bevor das Unternehmen die Garagen anmietete, versuchten die Eltern die Straße zur Spielstraße zu machen. Die Bezirksvertretung stimmte dagegen, es sei zu teuer und den Autofahrern nur schwer zu vermitteln. „Vielmehr ist die mangelnde Sicht das eigentliche Verkehrsproblem“, heißt es im Antrag. Deshalb solle das Gehölz umgestaltet werden. „Außerdem gab es den Tipp von der Stadt, versetzt zu parken“, so Rivic. Das schränke die Sicht aber wieder ein.
„Die Gefahr für unsere Kinder besteht immer noch“, findet Rivic, „besonders hinter der Kurve“. Vor rund zwei Monaten haben einige der Eltern Anzeigen gegen die „Raser“ erstattet. Sie warten nun auf das Ergebnis. In einem sind sich die Eltern alle einig: „Es muss etwas gegen die Raser unternommen werden, bevor einem der spielenden Kinder etwas passiert“.