Bauliche Maßnahmen sollen Ampelumgeher in Bärendorf stoppen.
Bärendorf. „Anlieger frei!” - ein Hinweis, der gerade für junge Familien den Wechsel in eine solche Siedlung interessant machen kann, weil er geringeren und langsameren Verkehr vermuten lässt. So wie in der Erlenstraße, dem Graffring und Vorm Kiwitt. Doch genau das scheint trügerisch zu sein, wie Anwohner seit geraumer Zeit immer wieder beklagen. Denn diese Straßen sind für Ortskundige und keineswegs nur Anlieger und Besucher ein interessanter Schleichweg, vor allem in den Stoßzeiten an der nahen Kreuzung der Hattinger Straße mit der Stensstraße, die dann auch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gerät.
Anwohner klagen über Raser, Behinderungen, Hupkonzerte bei Begegnungen und Gefahren durch missbräuchliche Nutzung der schmalen Wohnstraßen, Gefahren besonders für die Kinder, die hier Kindergarten, Gemeinderäume, einen Bolz- und einen Spielplatz nutzen und eine fehlende Präsenz und Kontrolle durch die Polizei.
Bei der allerdings ist längst ein Vorgang entstanden, wie Holger Lambsfuß, Leiter der Verkehrsinspektion, bestätigt. Nur: machen könne man wenig, auf Dauer müsse man über bauliche Änderungen nachdenken, weshalb auch die Stadtverwaltung derzeit zur Abstimmung eingeschaltet werde. Denkbar sei etwa, die Straße durch Poller in der Mitte zu sperren oder durch versetztes Parken mögliches Durchfahren zu verleiden. Dazu müsse man mit den Anwohnern sprechen, welche Maßnahmen überhaupt gewünscht seien.
Gerade durch Kirche und Kindergarten entstünde in diesem Viertel ungewöhnlich viel Ziel- und Quellverkehr für Anliegerstraßen, räumt er ein. Eine Überwachung sei daher aufwändig und meist wenig Erfolg versprechend. Dennoch werde hier aber kontrolliert, unterstreicht der Beamte, wenn man auch nicht rund um die Uhr dort präsent sein könne, wie die Betroffenen vielleicht wünschten. Allerdings sei die Beweisführung schwierig, dass jemand tatsächlich unberechtigt durchgefahren sei, ein fremdes Kennzeichen allein sei kein ausreichendes Anzeichen. Zur Überwachung brauche man außerdem einen Zivilwagen. uka